Interview:

2004-04-21 The Bones

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Alle, die immer noch dem häufig anzutreffenden Vorurteil aufgesessen sind, tätowierte Rocker seine grundsätzlich böse - oder wollen zumindest so wirken - , sollten sich mal mit Beef von den BONES unterhalten. Der schwergewichtige Sänger und Gitarrist ist bis an die Ohren tätowiert, aber ein äußerst umgänglicher, netter und sympathischer Kumpeltyp. Vor dem Konzert in Hamburg im Rahmen der Where-The-Bad-Boys-Rock-Tour erzählte er über die neue Platte, Rock ´n Roll und die ewigen Vergleiche mit SOCIAL DISTORTION:InterviewSo, jetzt seid Ihr also mal wieder in Deutschland unterwegs. Gefällt es Euch hier?


Oh ja, es ist toll hier. Wir waren schon oft in Deutschland, und wir mögen es wirklich, hier zu sein. Gutes Bier, gutes Essen, gutes Publikum...


Wie war die Tour bis jetzt?


Verdammt gut! Wir haben zuerst eine einwöchige Warm-Up-Tour gespielt, und das war schon großartig. Und ungefähr vor einer Woche haben wir dann die Where-The-Bad-Boys-Rock-Tour begonnen. Wir haben bis jetzt an vier oder fünf Orten gespielt, und es war laut und wild und hat uns viel Spaß gemacht.


Eure Musik wird oft mit Bands wie SOCIAL DISTORTION oder den RAMONES verglichen. Gehen Euch solche Vergleiche auf die Nerven oder nehmt Ihr sie als Komplimente?


Natürlich ist unser Sound von den RAMONES und SOCIAL D beeinflusst, und auch von MOTÖRHEAD und Elvis und all sowas. Aber niemand kann ernsthaft behaupten, dass wir genau wie die RAMONES oder genau wie SOCIAL D klingen. Wir sind von so vielen verschiedenen Sachen beeinflusst, und wenn wir alles zusammen packen, kommen dabei die BONES raus. Es ist schon komisch, wenn die Leute uns hören und sagen: "Das hier klingt nach dem und dem." Aber das ist völlig okay für uns. Wir sind keine Cover-Band, also macht das nichts. Es ist okay, wenn die Leute hören, von welchen Sachen wir beeinflusst sind.


Welche Bands haben Euch denn noch beeinflusst?


Das sind zu viele, um sie alle nennen zu können. Dafür müssten wir hier eine Woche lang sitzen...


Euer neues Album "Straight Flush Ghetto" klingt sehr ähnlich wie Eure vorigen Alben. Mögt Ihr keine Veränderungen?


Hey, wir sind die BONES! Wir versuchen nicht, irgendwas zu sein, das wir nicht sind. Wir klingen ganz einfach so. Wir spielen Musik, die uns gefällt, und offensichtlich gefällt sie auch einer Menge anderer Leute. Warum sollten wir etwas ändern, mit dem wir glücklich sind? Das macht doch keinen Sinn. Ich hoffe natürlich, dass auch die Leute das Album mögen, aber solange wir es mögen, ist es okay! Wir sind die BONES, nicht mehr und nicht weniger. So einfach ist das. Natürlich klingt das Album ähnlich wie die alten, aber wie ich schon sagte: Wir sind die BONES, also ist es okay.


Was bedeutet Rock ´n Roll für Euch?


Ein großer Teil davon ist Spaß zu haben. Rock ´n Roll ist ein Lebensstil. Wir machen das jetzt schon seit vielen Jahren. Wir sind mit Rock ´n Roll aufgewachsen, und mit Punkrock und Country. Wir sind mit all dem aufgewachsen, und so ist es unser Lebensstil geworden. Und Spaß zu haben ist ein großer Teil des Lebens. Das Leben ist nicht hart, jeder sollte eine gute Zeit haben und versuchen, so viel Spaß wie möglich zu haben. Natürlich sind wir auch ernsthaft, denn wir machen ernsthaft Musik. Aber man sollte Musik genießen. It´s party time! Come on!


Wie wichtig ist es für Euch, live zu spielen?


Live zu spielen nimmt einen großen Teil unseres Lebens ein. Wir lieben es, auf der Bühne zu stehen. Wir sind vier gute Freunde, und zusammen auf der Bühne zu stehen, ist verdammt großartig. Wenn Du das Publikum siehst, wie es total ausrastet, ist das echt überwältigend. Und deshalb ist es verdammt cool, wieder auf Tour zu sein!


Also ist live zu spielen für Euch wichtiger als im Studio aufzunehmen...


Naja, um live spielen zu können, müssen wir eben Aufnahmen machen. Sonst würde ja keiner unsere Songs kennen. Es macht auch Spaß, im Studio zu sein, aber es macht eben noch mehr Spaß, auf Tour zu gehen, Konzerte zu spielen, viele Leute zu treffen und alles, was noch so dazu gehört. Das ist es, was wir am liebsten tun. We love that shit!


Zur Zeit sind Punk ´n Roll-Bands aus Skandinavien ja ziemlich "in", wie z. B. die HELLACOPTERS, GLUECIFER oder die BACKYARD BABIES, die ohne Ende gehpyt werden. Magst Du diesen Stil?


Ja, das sind alles gute Bands und wirklich nette Typen. Aber eigentlich hören wir diese Musik nicht besonders viel. Natürlich haben wir die Alben, aber wir hören hauptsächlich alte Musik. Wir alle hören jeden Tag Platten von Elvis, Johnny Cash... Die BACKYARD BABIES sind cool, und auch GLUECIFER und die HELLACOPTERS sind wirklich coole Bands, und das sind auch alles wirklich nette Leute und gute Live-Bands, aber wir hören sie uns einfach nicht jeden Tag an.


Alle Eure drei Platten sind auf dem Dortmunder Label People Like You erschienen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?


Sie sind auf uns zugekommen! Wir hatten einen Song auf einer Compilation, die 1997 erschienen ist. Und als wir für unser erstes Album "Screwed, Blued And Tattooed" im Studio waren, bekamen wir eine E-Mail von ihnen. Sie schrieben: "Hey, wir sind ein neues Label und haben Euren Song auf dieser Compilation gehört. Und wir sind daran interessiert, ein Album von Euch zu veröffentlichen." Und wir sagten "Ja, das klingt gut! Aber wir sind grade im Studio und wollen erst einmal unser Album fertig machen." 1999 haben wir dann den Vertrag unterschrieben. 2000 erschien als erste Veröffentlichung unsere Mini-LP "Six Feet Down And Two Fingers Up" auf dem Label. "Straight Flush Ghetto" ist das mittlerweile dritte Album von uns auf People Like You.


Seid Ihr mit der Zusammenarbeit zufrieden?


Oh ja! Es ist ein kleines Label, und jeder kennt jeden. Das ist wirklich cool, denn das sind alles nette Leute, und zu allen haben wir wirklich guten Kontakt.


Mit wem würdest Du gerne mal zusammen spielen?


Mit Johnny Cash! Ein großartiger Typ!


Kennst Du irgendwelche deutschen Bands?


Ja klar, und viele sind wirklich gut. Wir waren mal mit den TOTEN HOSEN auf Tournee, das sind sehr nette Typen und das ist eine echt gute Band. Da fallen mir auch noch die SIN CITY SUCKERS aus Paderborn ein. Und viele deutsche Bands kennen wir natürlich auch vom Label. Das sind zu viele, um sie alle zu nennen. Wir haben viele gute Freunde in verschiedenen Bands in ganz Deutschland. Das ist wirklich cool!

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