Interview:

2010-11-04 P. Paul Fenech

Band anzeigen
Wenn P. Paul Fenech nicht gerade mit den METEORS auf Tour ist oder mit ihnen im Studio arbeitet, bastelt er an seinen Solo-Alben. Diese erscheinen regelmäßig zwischen den Alben seiner Hauptband, und mit „International Super Bastard” steht jetzt sein neuestes Werk in den Läden. Natürlich wollten wir wissen, wie er das alles unter einen Hut bekommt, und überhaupt war es an der Zeit, sich mal wieder mit dem Godfather of Psychobilly kurzzuschließen. P. Paul Fenech über das neue Album, seine Arbeit mit den METEORS und… ja… den Herrn.InterviewIn den letzten Jahren hast du jedes Jahr ein Album veröffentlicht, entweder mit den METEORS oder solo, dazwischen warst du jeweils noch auf Tour. Gibt es außer Musik noch etwas anderes, das du machst?


Sicher habe ich auch noch andere Interessen, aber ich bin schon seit über 30 Jahren professioneller Musiker, also arbeite ich natürlich hart daran. Meine anderen Interessen sind geschäftlicher Natur, und ich trage sie nicht in die Öffentlichkeit.


Mit den METEORS hast du 26 Alben aufgenommen, dazu acht Solo- und mehrere Live-Alben und außerdem jede Menge EPs und Singles. Wie bekommst du so einen enormen Output hin?


Ich arbeite daran, was der Herr mir gibt. Er hat viele Ideen und Geschichten für mich, die ich erzählen soll.


Du hast in deiner Karriere mehr als 5.000 Konzerte gespielt. Kannst du dir vorstellen, irgendwann einmal nicht mehr auf der Bühne zu stehen?


Nein, nicht soweit ich es absehen kann. Ich liebe meinen Job und das Abenteuer, das das Leben on the road mit sich bringt.


Der Sound deiner Soloalben ist traditioneller und basiert mehr auf Rhythm ´n´ Blues und Country als der typische METEORS-Sound. Glaubst du nicht, du könntest diese Einflüsse auch in den METEORS-Sound einbringen?


Ich denke, dass meine Solo-Sachen von vielen Rock ´n´ Roll-Stilen beeinflusst sind, das schließt auch die METEORS ein, aber ich würde Country oder R ´n´ B nicht als hauptsächlichen Anteil hervorheben. Was die METEORS angeht, kann man aber auch gar nicht von einem typischen Sound reden. Wir haben keinen typischen Sound, sondern in unserem Psychobilly gibt es unzählige Sounds, eine große Vielfalt an Struktur, Klang und Bildern.


Sind die METEORS und deine Solo-Karriere gleich wichtig für dich, oder könntest du – wenn du müsstest – einem davon den Vorzug geben?


Ich bin der Gitarrist der einzigen wahren Psychobilly-Band überhaupt, und das ist mein Lebenswerk. Alle anderen Projekte sind Seitenprojekte und entstanden, um die METEORS zu unterstützen. Und das wird auch immer so bleiben.


Dein neues Album „International Super Bastard” ist extrem vielseitig. Was hat dich beim Songwriting inspiriert?


Hell… das Leben, Drogen, Motorräder, Ficken, Kämpfen, der Boss, das Publikum. All dieser übliche und wichtige Kram.


Wo hast du das Album aufgenommen? Hast du noch deine beiden Aufnahmestudios?


Klar, sie sind rund um die Uhr in Betrieb. Das meiste wurde im „Mad Dog“ in Deutschland aufgenommen. Wir haben in dem Komplex ein separates Studio für unsre Sachen. Ein paar Teile wurden aber auch in England im „In Heaven“ gemacht.


Wie unterscheidet sich die Arbeit an deinen Solo-Alben von der Arbeit mit den METEORS? Bestimmst du alles selbst, oder arbeitest du auch mit anderen Musikern zusammen?


Meine Arbeit ist keine Demokratie, und der Solo-Kram ist das erst recht nicht.


Warum bist du vor einigen Jahren nach Deutschland gezogen?


Ich leben an vielen Orten…


2010 sind die METEORS vor allem in Deutschland getourt. Habt ihr da eine besondere Fan-Base?


Das stimmt nicht so ganz, wie üblich waren wir in der ganzen Welt unterwegs. Natürlich haben wir eine besondere Affinität zu Deutschland, denn unser Studio ist ja dort, und die anderen Bandmitglieder sind Deutsche. Das Publikum in Deutschland besteht im Wesentlichen aus echten Hardcore-Fans, sie sind wie ein Stamm, aber der Rest der Welt gibt uns ebenso großartigen Support.


Gibt es einen Unterschied zwischen der Psychobilly-Szene in Deutschland und der in anderen Ländern?


Die Mode-Billy-Szene ist mir völlig egal. Unser Publikum ist eine ganz besondere Bestie, egal, wo wir sind.


Du hast die METEORS vor etwa 30 Jahren gegründet. Was hat sich seitdem für dich persönlich verändert?


Eigentlich gar nichts. Es fühlt sich immer noch großartig an, für den Herrn zu arbeiten, und er hat seinen Teil des Deals eingehalten.


Im Herbst und Winter wirst du weitere Konzerte mit den METEORS spielen. Wirst du auch mit deinem Solo-Album auf Tour gehen?


Mit den METEORS touren wir andauernd, aber Mitte nächsten Jahres wird es auch Solo-Shows geben.


Danke für das Interview!


Gern geschehen, war mir ein Vergnügen.


P. Paul Fenech_1 P. Paul Fenech_2