Interview:

2007-12-29 Nifters

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NIFTERS arbeiten zur Zeit an ihrem anstehenden Album, für das, wie uns Sänger und Texter Mats Larsson im Interview erzählt, ein Erscheinen im Frühjahr 2008 angesetzt ist, und finden sich mit Unterstützung der RTT- Agency im Januar auch in deutschen Landen ein, um ihr Werk schon einmal vorab live zu präsentieren. Da kann man sich natürlich vorstellen, dass die Jungs ordentlich zu tun haben. Aber, wie Mats uns netterweise versichert, für Interviews haben sie immer Zeit.InterviewLaut eurer Website wart ihr eine Weile damit beschäftigt, nach einem Label zu suchen. Bei welchem seid ihr denn jetzt mit dem neuen Album gelandet? Oder versucht ihr euch an einer Independent-Produktion?


Mats: In gewisser Weise eigentlich beides. Wir haben ein Label hier in Schweden gefunden, dass noch ein ziemliches Independent- Label ist. Es heißt NZW und ist eine Art Ein-Mann- Unternehmen, geleitet von einem hart arbeitenden Mann namens "Benton". Wir wissen es wirklich zu schätzen, mit ihm arbeiten zu können, weil er sich in nichts einmischt, was die Musik und die künstlerische Performance angeht. Er wird die Platte Anfang des Frühjahrs herausbringen.


Wie läuft es mit den Arbeiten an eurem neuen Album? Kannst du uns etwas darüber erzählen, wie das ganze klingen wird? Wisst ihr schon, wie der Titel lauten wird?


Mats: Es wird etwas mehr nach Metal klingen, mehr Gitarren und vielleicht etwas mehr schreiender Gesang. Wir haben einen Arbeitstitel, aber es steht noch nichts fest.


Ihr habt musikalisch ja zuerst doch recht anders angefangen, was euren Stil betrifft. Wie hat der sich zu dem entwickelt, was ihr jetzt macht?


Mats: Yeah, wir haben als so eine Art schneller, hysterischer Punkrock- Act angefangen, aber im Laufe der Jahre ist unser Sound gereift und wurde etwas dunkler und mehr heavy, wodurch er sich zu dem Klang entwickelte, den wir heute haben. Wenn man eine Band gründet hat man diese Vision oder Idee davon, wie sie klingen soll. Leider ist das dann manchmal nicht das, was aus den Verstärkern herauskommt. Aber wenn man sich anstrengt wird man früher oder später den Sound oder die Vision finden, die man gesucht hat und das ist dann der Punkt, an dem die Dinge anfangen, interessant zu werden. Ich glaube, wir fangen jetzt an, uns diesem Punkt zu nähern.


Ihr habt kürzlich einen Tribute- Song für die Fußballmannschaft IFK Norrköping aufgenommen- warum? Gibt es da eine besondere Verbindung zwischen euch und der Mannschaft?


Mats: Unser Gitarrist Johan ist sehr fußball-begeistert und unterstützt das lokale Team, also schrieb er ihnen einen Tribute- Song und wir haben ihn aufgenommen. Wir dachten, das könnte auch in Hinblick auf Promotion ganz gut funktionieren.


Ihr habt eine Single mit dem klangvollen Titel "If This One Becomes A Hit I Swear I´m Gonna Kill Myself". Warum dieser Titel? Klingt ja nun nicht gerade optimistisch. War das nur ein Gag oder glaubt ihr wirklich, dass ihr nie einen Hit haben werdet? Oder WOLLT ihr gar keinen?


Mats: Ach, die Musik heute zu Tage ist SO vorhersehbar, jeder Song, der im Radio gespielt wird, hat den selben Rahmen, es klingt alles gleich! Ihr wisst schon, altes Lied, neue Verpackung! Wir dachten wir machen ein kleines Experiment; wir haben den Rahmen benutzt, mit einem starken eingängigen Refrain und einer Art ruhiger, zurückhaltender Strophe und haben das ganze dann mit einem Tonartwechsel am Ende vervollständigt. Und dazu habe ich dann den Text geschrieben, indem ich den perfekten Selbstmord beschrieb und mein eigenes Leben auf das Gelingen des Experiments verwettete. Dann haben wir den Song veröffentlicht und auf die Reaktion gewartet. War es ein Hit? Nun ja, ich bin noch am Leben.... (Er lacht). Aber ich glaube, mit dem entsprechenden Geld für Marketing und einem weniger unschönen Video (Anmerkung: in dem Video zeigt Mats blutüberströmt in einer Badewanne sitzend), würde ich mir die Pulsadern aufschneiden müssen.


Einer eurer Songs heißt "Allein" und hat einen zum Teil deutschen Text. Warum hast du dich da für Deutsch entschieden und was war die Idee dahinter?


Mats: (Auf Deutsch): Ich habe ein bisschen Deutsch in der Schule studiert, und ich finde das Wort "Allein" viel interessanter als das Wort "Alone". (Er wechselt wieder ins Englische). Im Text von "Allein" geht es darum, seinen Platz in der einen umgebenden Umwelt nicht zu finden, es scheint als müsse man sich immer an das anpassen, was der Hauptteil der Gesellschaft als "normal" postuliert. Zum Beispiel hat man sich in der Rockmusik normalerweise an eine Sprache zu halten, anstatt welche zu vermischen. Also auch hier, ein Song, ein Text und eine Idee dahinter.


Es gibt ziemlich viele Hard ´n´ Heavy- Bands aus Skandinavien. Findest du, dass es einen speziellen schwedischen oder zumindest skandinavischen Sound gibt? Und falls ja, wie würdest du sagen passt ihr in diesen Sound?


Mats: Ich nehme an du meinst die schwedische Death Metal- Szene, die sich nun zum "Gothenburg- Sound" gewandelt hat mit Bands wie In Flames, Dark Tranquility, Soilwork und Milliarden anderer Kopien. Naja, ich glaube, dass der Sound, den ursprünglich At The Gates geschaffen haben, typisch schwedisch ist, aber uns kann ich darin nicht sehen. Wir mögen Songs haben, die Hörer an diese Bands erinnern, aber wir haben einen viel breiter gefächerten und sich mehr verändernden Sound.


Gibt es einen Song von irgendeiner Band oder einem Musiker, von dem du dir wünschst, DU hättest ihn geschrieben?


Mats: Es ist ziemlich schwierig, nur ein einziges Lied zu erwähnen. Ich persönlich wünschte, ich hätte das komplette Album "Dark Side Of The Moon" von Pink Floyd geschrieben und aufgenommen. Ich finde es ist ein brilliantes Kunstwerk, das niemals aus der Mode zu kommen oder langweilig zu werden scheint. Aber falls du nach einer weniger prahlerischen Antwort suchst, ich mag auch "Let Down" von Radiohead, "United Forces" von S.O.D., "Across The Universe" von den Beatles und "Jeremy" von Perl Jam sehr gerne.


Versuchen wir mal deine Kreativität zu testen. Angenommen du wärst ein Tier, was für eins wärst du und warum?


Mats: Also ich glaube ich wäre ein Hamster, wie in dem Helloween- Song "Heavy Metal Hamsters". Dann könnte ich nämlich ROCKEN!!! Die ganze Zeit über.


Gibt es irgendetwas, das du unseren Lesern und Mitrockern zum Abschluss gerne noch sagen würdest?


Mats: Kommt doch mal in einer deutschen Stadt in unserer Nähe bei uns vorbei.