Interview:

2005-04-20 Death Before Disco

Band anzeigen
CONVERGE-Fan Birger hatte mit seiner Band DEATH BEFORE DISCO vor einiger Zeit die Ehre, eine Show in Paris für seine Idole zu eröffnen. Das passt wie Arsch auf Eimer, sind Gitarrist Birger und seine Mannen doch in ähnlichem Fahrwasser unterwegs wie die großen CONVERGE. Ihr auf Goodlife Records erschienenes Full-length Debüt "Party Bullet" ist durch das umtriebige Dockyard 1-Label auch endlich in Deutschland zu haben und dürfte Anhänger modernen HC sehr glücklich machen. Also mal Birger ein wenig auf den belgischen Zahn gefühlt. Interview DEATH BEFORE DISCO - irgendwie ein komischer Name für eine Band, finde ich. Warum habt gerade den gewählt? Hasst ihr alle Discos?


Es klang cool. Es ist kein stereotyper Name. Es sticht heraus. Das waren die Hauptgründe, warum wir den Namen genommen haben. Und außerdem hatten die Namen, die wir vorher hatten, einfach nur gesaugt und wir blieben bei dem hängen. Eigentlich mag auch jeder von uns hin und wieder mal eine Disco-Party.

Unser Drummer hat sogar mal in einer Disco-Coverband gespielt. Tja. Wir mussten es irgendwann zugeben *lacht*


Euer Debut "Party Bullet" ist endlich auch in Deutschland erhältlich, nachdem es in Belgien via Goodlife schon länger erhältlich war. Wie sind denn die Reaktionen aus dem Ausland bisher gewesen?


Bisher waren die Reaktionen sehr gut. Das Album war durch Goodlife erhältlich, das stimmt. Aber es hatte nie einen vernünftigen Vertrieb außerhalb der Benelux-Länder und somit woanders nur durch Underground-Kanäle zu bekommen.

Aber ja, bisher haben wir nur gute Reaktionen für die CD bekommen. Die Leute scheinen es zu mögen, da es so anders als der meiste Kram ist. Wir sind sehr glücklich, dass viele Leute es mögen, das wir uns anfangs nicht sicher waren, wie die Hörer auf unsere Musik reagieren würden. Es ist einfach keine leichte Musik, von daher sind die guten Reaktionen sehr cool.


Wie seit ihr mit Ed und Goodlife in Kontakt gekommen?


Ich arbeite für Goodlife, von daher kannte ich Ed schon eine Weile länger.


Wenn man an die Beneluxstaaten und gerade an Belgien denkt, fällt einem doch irgendwann heftiger Metalcore ein, wie ihn z.B. BORN FROM PAIN machen. Warum nicht auch ihr?


Weil wir darin scheisse sind. We’re not tough *lacht*. Eigentlich sind wir tough, aber nicht so tough, dass wir ein Beatdownriff nach dem nächsten spielen könnten. Ehrlich gesagt wäre ich auch ziemlich gelangweilt. Immer nur die gleiche Art von Riffs spielen. Und außerdem sind BORN FROM PAIN aus Holland *lacht*.


Wie ist es um die belgische Szene bestellt? Gibt es viel Kommunikation untereinander?


Die "größeren” Bands in der Szene kommen ziemlich gut miteinander aus. Wir spielen viele Shows miteinander, da ist es nur normal, dass man ins Gespräch kommt. Die belgische Szene ist momentan sehr cool.

So war zum Beispiel vor einigen Wochen die CD-Release-Show einer Band namens SEVERANCE, zu der 850 Leute gekommen sind. Da haben vier lokale Bands gespielt, alle aus verschiedenen Genres. Es ist wirklich verrückt, die ganzen Kids zu einer HC-Show kommen zu sehen. Und so scheint es überall hier zu sein. Die Leute unterstützen einfach die Bands, die ihnen gefallen und kümmern sich nicht, ob es Hardcore, Punkrock oder Metal ist. Wenn sie was damit anfangen können, untertützen sie die Band.

Und genau so sollte es sein.


Wie würdest du eure Musik beschreiben? Metalcore spielt ihr ja nicht, dass haben wir ja schon geklärt.


Ich denke, unsere Musik passt in die gleiche Schublade wie die DEFTONES, GLASSJAW, THRICE, THURSDAY oder EIGTHEEN VISIONS. Ich weiß nicht, was das genau ist und ich passe höllisch auf, nicht zu behaupten, dass wir so gut wie diese Bands sind, aber es gibt eine Idee, wie wir klingen…


Gibt es Bands die euch beim Songschreiben beeinflussen? Plant ihr eure komplexen Songs, in denen viele Style vermischt werden, oder "passieren" die einfach so?


Es passiert einfach. Wir setzen uns nie hin und sagen sowas wie "ok, lasst uns probieren, ob das und das passt”. Wir proben einfach und versuchen, Songs zu schreiben. Es sind viele Stile in der Musik enthalten, aber keiner kommt abrupt oder sehr verrückt. Es verschmilzt einfach. Und das ist das Wichtigste.


Was ist eine Party Bullet?


Eine Party Bullet kann vieles sein? Jeder Song auf dem Album ist eine Party Bullet. Jeder Song, der dich dazu bringt, dich zu bewegen, ist eine Party Bullet.

Party Bullet steht in Zusammenhang mit Death Before Disco - man muss nur die Verbindung finden *lacht*.


Danke, das bringt mich jetzt so richtig weiter… Ihr habt kürzlich eine Show für CONVERGE in Paris eröffnet. War das gleichzeitig auch euer erster Trip aus Belgien raus?


CONVERGE ist eine unglaubliche Band, daran gibt es keinen Zweifel. Sie sind ein großer Einfluss für uns. Aber leider sind sie nicht mehr länger. Es war unglaublich genial, diese Gelegenheit zu bekommen. Es war aber nicht unser erster Trp aus Belgien raus. Wir sind im letzten Sommer einen Teil der SHAI HULUD-Tour mitgefahren und einige Tage mit JAIRUS unterwegs gewesen. Wir haben schon in Deutschland, Frankreich, Holland und sogar Irland gespielt. Meistens natürlich kleine HC-Shows, aber wir sind glücklich, zu spielen wo immer wir können.


Kommt ihr denn wieder auf Tour?


Aber sicher! Touren ist eigentlich das, was wir am meisten mögen. Spielen, von einem Ort zum nächsten fahren, neue Leute kennenlernen und jede Nacht deine Musik spielen. Das ist großartig. Gerade gestern sind wir für die StrungOut-Tour bestätigt worden, die vom 18 bis 25 Mai geht. Es ist wirklich toll, diese Möglichkeit zu bekommen und wir sind den Leuten von StrungOut sehr dankbar, dass sie uns ausgesucht haben und mit auf Tour nehmen.


Dann habt ihr auch keinen 8-5-Job, oder?


Unser Drummer ist Produzent und kann sich seine Termine passend legen. Unser Basser arbeitet in einem Skateshop und kann da sicher auch eine Lösung finden. Unser Gitarrist ist arbeitslos, für den ist alles gut. Unser Sänger ist wirklich Jurist, aber er hat die Einstellung "wenn ich touren muss, kein Problem, lass es uns tun". Und ich bei Goodlife kann sicher eine Einigung mit Ed erzielen.


Was wäre denn dein persönliches Tourpackage?


Man, harte Frage. Wie viele Bands können denn spielen *lacht? Ich würde sagen STRUNG OUT, DEFTONES, GLASSJAW, CAVE IN, THRICE und wir. Und HEAD AUTOMATICA für die Afterparty.


Weißt du noch, warum ihr DEATH BEFORE DISCO gestartet habt?


Unsere vorherigen Bands haben sich in DEATH BEFORE DISCO verwandelt. Fred und ich sind die einzigen Originalmitglieder aus der Zei. Ace kam vor drei Jahren dazu, Ioan und Yannick letztes Jahr. Alle waren in Bands aktiv, Ace bei einer Punkband mit dem Namen BETTERFOOD und Yannick probte mit seiner Band neben uns. Sie hassen uns immer noch dafür, dass wir ihn geklaut haben. Ich scherze nicht. Die müssen ernsthaft darüber hinwegkommen.


Hast du selbst noch was anderes neben DEATH BEFORE DISCO?


Ich habe in einer Projektband gespielt. SLEDGEHAMMER, zusammen mit Dwid (INTEGRITY), Tim (CONGRESS) und den beiden LIAR-Leuten Matthias und Hans. Es war geraderaus. Wir haben ungefähr achtmal geprobt und eine 4-Song-EP aufgenommen. Und uns dann aufgelöst *lacht*.

Jetzt spiele ich Drums bei CROSSFIRE. Einfach Metalcore, nichts Besonderes. Aber ich wollte schon immer mal Drummer in einer Band sein. Es ist aber auch schon Monate her, dass wir geprobt haben, jeder hat so viel um die Ohren mit seinen anderen Band, dass keine Zeit bleibt.

Projekte neben DEATH BEFORE DISCO sind eben nicht so wichtig. Und die Band ist ein echter Zeitfresser.


Letzte Worte?


thanks a lot for your webspace to promote our little band...


Aber immer doch!




Death Before Disco_1 Death Before Disco_2