Interview:

2015-11-08 August Burns Red im Interview

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AUGUST BURNS RED haben mit "Found In Far Away Places" ihr bereits siebentes Album veröffentlicht und begleiten Asking Alexandria auf deren Headliner-Tour. Grund genung, um sich mit dem Leadgitarristen JB Brubaker vor der Show in Berlin auf ein Gespräch über das neue Album, das Leben und die Zukunft einzufinden.Interview

Ihr habt vor kurzem euer neues Album „Found in Faraway Places” veröffentlicht. Wie waren die Reaktionen der die Medien und Fans bisher?

Ja, ich bin sehr glücklich und denke, dass es, bezogen auf die Musik, das ambitionierteste Album ist, das wir gemacht haben. Wir sind auch sehr zufrieden, dass es bei den Fans wohl gut ankommt. Wir kriegen gute Kritiken, gute Reviews. Wir haben viel positives Feedback für viele verschiedene Songs bekommen. Also – so scheint – mögen sie das Album als Ganzes. Wir freuen uns auch schon darauf, die neuen Songs Live zu spielen und auf Tour zu präsentieren.

 

Was denkst du über diese Kritiken und das Lob? Nimmst du sie ernst?

Ich interessiere mich schon dafür, was Kritiker sagen, lasse es aber nicht beeinflussen, wie ich Musik schreibe. Soll heißen: ich lese die Reviews. Aber beim Schreiben denke ich nicht drüber nach, was diese oder jene Person gesagt hat oder versuche es dann besser zu machen. Wir machen einfach das weiter, was wir tun wollen und hoffen, dass die Leute es mögen

 

Warum habt ihr „Found in Faraway Places” als Albumtitel ausgewählt?

Für mich bezieht es sich darauf, wo wir als Menschen und als Band sind. Wir haben viel getourt und viele verschiedene Orte besucht – auch viele weit entfernte. Durch die Dinge, die wir erlebt und alles was wir zusammen durchgemacht haben, fanden wir uns im gewissen Maß auch selbst. Der Titel reflektiert meiner Meinung nach diese Erfahrung

 

Also denkst du, wärst jetzt jemand anderes, hättest du diese Erfahrungen mit deiner Band nicht gemacht?

Auf jeden Fall. Vielleicht würde ich in irgendeinem Büro arbeiten und hätte Kinder. Wer weiß. Ich bin aber sicher, dass mein Leben wohl ganz anders wäre.

 

Gibt es ein Konzept hinter dem Album, dass all die Songs verbindet?

Nein. Es gibt kein Thema, welches alles Songs verbindet. Jedes Lied steht für sich und behandelt ein anderes Thema.

Woher kommt deine Inspiration?

Musikalisch kommt meine Inspiration aus vielen verschiedenen Ecken. Es ist wie ein Schmelztiegel der vielen verschiedenen Bands, die ich höre. Und es ist nicht so, als würde eine Band einen kompletten Song beeinflussen – vielleicht eher einen kleinen Abschnitt. Zum Beispiel Titel 4 (Separating The Seas). Dort haben wir dieses kleine Interlude, das eher an osteuropäische Musik erinnert. So etwas haben wir auch noch nie gemacht und ich würde sagen, dass die Inspiration daher von einer Band kommt, die sich DeVotchKa nennt. Deren Musik geht in diese Richtung.

 

Es ist ja bekannt, dass ihr dem christlichen Glauben nachgeht. Welche Rolle spielt das in deinem Leben und hat der Glaube einen Einfluss auf eure Musik?

Ich denke nicht, dass es die Musik beeinflusst. Ich meine, ich denke nicht über Gott nach wenn ich Metal-Riffs schreibe (lacht). Und soweit es mein Leben betrifft würde ich sagen – und ich denke, das gilt für uns alle – dass wir versuchen, es so gut wie möglich zu leben, gute Menschen zu sein und etwas Gutes zur Gesellschaft beizutragen. Wir versuchen nicht, das Wort Gottes oder ähnliches zu verbreiten – als Band wollen wir lediglich unterhaltsame Liveshows darbieten und kick-ass-Songs schreiben (lacht).

 

Kannst du mir etwas darüber erzählen, wie die Songs zustande kommen? Gibt es eine klare Arbeitsteilung?

Bezogen auf die Lyrics von „Found in Faraway Places“ war es so, dass jeder, der etwas beitragen wollte das auch tun konnte. All diese Beiträge wurden gesammelt und anschließend bewertet. Wir haben sie auf einer Skala von eins bis fünf bewertet, um so die Lyrics, von denen wir denken, sie seien die besten, herauszufiltern und sie anschließend in die verschiedenen Songs einzubauen.

Der Entstehungsprozess der Musik ist wiederum ziemlich einseitig, da ich fast alle Lieder geschrieben habe. Eine Ausnahme ist der Song Everlasting Ending, der von unserem Bassisten Dustin geschrieben wurde. Doch prinzipiell sitze ich mit meinen Gitarren und Computern zu Hause und versuche die Lieder zu schreiben.

 

Wie genau steht das Albumcover in Zusammenhang mit dem Album selbst?

Das Artwork sieht schlicht wie ein weit entfernter Ort aus, der zwar erdähnlich ist, aber mehrere Monde usw. hat. Es ist also die wortwörtliche Übertragung des Titels: ein weit entfernter Ort.

 

Warum habt ihr euch dazu entschieden, einen Song mit Jeremy McKinnon von A Day To Remember zu machen?

Wir sind schon seit vielen Jahren mit A Day To Remember befreundet, nachdem wir mit ihnen auf Tour gegangen sind und teilen einen genseitigen Respekt mit Jeremy. Später dann kam die Idee auf, dass wir einen Gastmusiker für „Found In Far Away Places“ an Bord holen könnten. Wir wollten einen wirklich coolen, besonderen Gastauftritt. Also haben wir Jeremy kontaktiert und er war so nett uns zu unterstützen. Dann haben wir ihm den Part geschickt, in dem er mit machen sollte. Er hat die Lyrics und die Melodie selbst geschrieben, wir haben es aufgenommen und der Rest ist Geschichte.

 

Habt ihr irgendwelche Konkreten Pläne für die Zukunft?

Ja. Der Tour-Plan für den Juli nächsten Jahres steht bereits, was danach kommt wissen wir aber noch nicht. An ein neues Album haben wir aber noch keine Gedanken verschwendet. Zunächst wollen wir uns voll und ganz der Tour widmen und uns etwas ausruhen vom Schreiben des Albums – das kann doch sehr anstrengend sein. So können wir uns wieder aufladen.

 

Vielen Dank für das Interview. Hast du noch etwas, dass du den Lesern mitteilen möchtest?

Wir sind auf jeden Fall froh, wieder in Deutschland zu sein, denn es ist schon eine Weile her, dass wir hier gespielt haben. Vor allem, da wir die letzten Male nur auf Festivals, nicht aber in Clubs aufgetreten sind. Es ist schön wieder hier zu sein – mit all den guten Bands und Fans.