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Live In Amsterdam

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by Gast
“Don´t Explain“ heisst das erste gemeinsame Werk von BETH HART und JOE BONAMASSA aus dem Jahre 2011. Und in der Tat brauchen die beiden Musiker zu diesem Album nichts erklären, denn es spricht eindeutig für sich.

Das Album war ein riesieger Erfolg und so dauerte es nicht lange, bis auch das zweite Werk der beiden Vollblutmusiker herauskam. Dieses trägt den Namen “Seesaw“ und wurde bestückt mit verschiedensten gecoverten Songs aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts, sowie mit aktuellen Top Hits aus den verschiedensten Musikrichtungen. Einmal umgerührt und das beste Rezept für ein Prachtstück an Platte stand fest.
Kein Wunder also, dass die beiden Protagonisten um BETH HART mit ihrer einzigartigen Stimme aus Rock, Soul und gewaltigem Klang und der leidenschaftliche Gitarrist JOE BONAMASSA es sich nicht haben nehmen lassen, ihr Konzert in Amsterdam live mitschneiden zu lassen.
Am 21.03.2014 erscheint das Live-Album inklusive BluRay auf dem europäischen Markt und wird von den Liebhabern guter Rockmusik sehnlichst erwartet.

“Live In Amsterdam“ beinhaltet 21 Titel und lässt einen eintauchen in die großartige Atmosphäre, die auf dem Konzert geherrscht haben muss. Gestartet wird mit dem Opener “Amsterdam, Amsterdam!“. JOE BONAMASSA legt direkt mit funkigem Gitarrensound los und BETH steht ihm mit ihrer Powerstimme in nichts nach. Beim zweiten Titel “Them There Eyes“, original von LOUIS ARMSTRONG aus dem Jahre 1931, zeigt JOE BONAMASSA, dass er auch Jazz kann, denn der Song hat einen unglaublichen Swing in sich. Shuffeliger kommt dahingegen der nächste Titel “Close To My Fire“ daher. Es folgen weiterhin bekannte Nummern von CHRISTINA AGULIERAS “Something´s Got A Hold On Me“ bis hin zu TOM WAITS “Chocolate Jesus“.
BETH HART rockt eine Nummer nach der nächsten runter und gibt JOE BONAMASSA, der ein Wahnsinnsgitarrist ist, die passende Stimme für seinen perfekten Gitarrensound. Ebenfalls ist ab dem ersten Ton ein Bläserchor zu hören, welcher einen direkt mächtig in Schwung bringt. Wenn man schon eine so lautstarke Bläserfraktion am Start hat, kann man es sich auch nicht nehmen lassen “Nutbush City Limits“, von TINA TURNER komponiert und der letzte Hit von ihr und IKE TURNER aus dem Jahre 1973, zu covern. Ein gigantischer Song, den die beiden erstaunlich gut interpretieren. Kann man TINA TURNER das Wasser reichen? Bei so einem Welthit? – BETH HART und JOE BONAMASSA können das! BETH legt ihr ganzes Herzblut in diesen Song und JOE kann seiner Gitarre an den richtigen Stellen die passenden Riffs und die großartigsten Töne entlocken, bevor diese Nummer abrupt endet. WOW.

“I Love You More Than You´ll Ever Know“ gibt auf der zweiten CD den passenden Stimmungswechsel an. Dieser geniale AL KOOPER-Song wird von BETH HART - wie sollte es auch anders sein, mit voller Intensität dargeboten. Sie legt ihre Seele nieder in diesem über sieben Minuten langen Track.
Schlussendlich bleibt zu sagen, dass die Grundidee eines solchen Live-Albums nicht neu ist, aber es ist eines der wenigen, das einen mitreißt und mich selbst sehr begeistert. Die verschiedenen Stimmungen, die BETH durch ihre rauchig-zarte und dann wieder rockig-wilde Stimme herbeibringt, gepaart mit dem atemberaubenden Gitarrensound von JOE, dazu die Bläser, das Akkordeon und dem gesamten Ensemble an Instrumenten, verschlägt einem der Klang dieser Aufnahmen so manches Mal die Sprache.
109 Minuten gute Live-Musik auf 21 Titeln dieser Doppelscheibe könnten ein Konzert dieser beiden Musiker kaum besser wiedergeben.

Live In Amsterdam


Cover - Live In Amsterdam Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 109:0 ()
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In Death

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Die meisten Mitglieder der Schweden INVIDIOUS sind im Underground längst keine unbeschriebenen Blätter mehr: Sänger Pelle Ahmann ist bei den famosen Traditionalisten IN SOLITUDE aktiv, ebenso sein Bruder Gottfrid am Bass, während Gitarrist Hampe Death schon live bei WATAIN aushalf; der zweite Gitarrist Andreas Meisingseth sowie Drummer J. K. waren hingegen bei unbekannteren Truppen wie GRAVEHAMMER, KATALYSATOR und VINDICATE engagiert. Das Quintett rüpelt auf dieser Debüt-EP, die bereits 2011 von Imperium Productions auf Vinyl herausgebracht wurde, in ähnlichem Stil wie VENENUM oder REPUGNANT, bei denen Gottfrid Ahman ebenfalls (unter dem Pseudonym G. Grotesque) lärmt. Es dominiert also schmutziger, leicht thrashiger Death Metal mit herrlich kaputtem, verzerrtem Brüllgesang, der sich in vier sehr gelungenen Arschtretern kanalisiert, die großen Appetit auf mehr machen. Wer die Vinyl-Version noch nicht besitzt, kann „In Death“ nun offiziell auf CD erwerben – und macht damit garantiert keinen Fehler!

In Death


Cover - In Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:26 ()
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The Zodiac Sessions

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Angeschmiert! „The Zodiac Sessions“ ist kein neues Album der 2007 gegründeten Truppe aus San Francisco, sondern ein remasterter Re-Release der 2009er EP „Through The Devil´s Doorway“ sowie des 2011er Debütalbums „Capricorn“, die seinerzeit über das kleine Doom-Label The Church Within Records erschienen waren. Im Zuge der Untervertragnahme durch Nuclear Blast und des aktuellen Albums „The Mouths Of Madness“ finden nun beide Veröffentlichungen wahlweise auf einer CD oder getrennt auf zwei (verschiedenfarbigen) 10“-Vinyl-Scheiben Platz. Zum musikalischen Inhalt kann man sagen, dass ORCHID nicht zu Unrecht zu den viel versprechendsten Newcomern der letzten Jahre im Doom-Genre zählen, wobei die Betonung auf dem Begriff „versprechend“ liegt, denn den ganz großen Wurf – „Capricorn“ ist noch am Nächsten dran und auch stärker als das zweite Album - haben Sänger Theo Mendell (der auch das Cover-Artwork dieser Compilation entworfen hat) und seine drei Mitstreiter noch nicht eingetütet, auch wenn von wirklich schlechten Werken keine Rede sein kann. An TROUBLE, PENTAGRAM oder SAINT VITUS reichen ORCHID jedoch noch längst nicht heran, und „The Zodiac Sessions“ eignet sich allerhöchstens für Interessierte, die die Originalscheiben noch nicht besitzen, da es keinerlei Bonüsse gibt. Hätte man also auch genauso gut lassen können…

The Zodiac Sessions


Cover - The Zodiac Sessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 65:2 ()
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Year Of The Snake

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SILVER SNAKES sind ein Neuzugang im Bridge9-Stall, der sich nicht in das erwartete Schema einüfgen mag: statt Hardcore gibt es auf "Year Of The Snake" leicht melancholischen Alternative meets (Punk)Rock zu hören. Dazu kommt eine immer präsente Grunge-Schlagseite, was im Endergebnis eine in Richtung ALICE IN CHAINS/ SILVERCHAIR tendierende Scheibe gibt. Mit Shouter Alex haben die Jungs zudem einen hervorragenden Sänger, der immer wieder Akzente setzt und dank einiger Akustiknummer auch in den Vordergrund gerückt wird. SILVER SNAKES konzentrieren sich dabei nicht zu sehr auf ihren Sänger, sondern lieber auf den Aufbau einer dichten, melancholisch-düsteren Atmosphäre, was ihnen auf Albumlänge gelingt. Es gibt auf "Year Of The Snake" durchweg gute Songs zu hören, die sich wild bei Punkrock, Grunge, Alternative im weitesten Sinne und Hardcore bedienen und zu einer gut funktionierenden Mischung werden. Bridge9-Alleskäufer sollten vorsichtig sein, Grunge- und Alternative-Fans können bedenkenlos zuschlagen.

Year Of The Snake


Cover - Year Of The Snake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:49 ()
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III: Beneath Trident's Tomb

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TWILIGHT haben sich für Abschiedswerk "III: Beneath Trident's Tomb" mit Thurston Moore (CHELSEA LIGHT MOVING, SONIC YOUTH) verstärkt, der den ausgestiegenen Blake Judd (NACHTMYSTIUM) ersetzt. Weiterhin an Bord und auch als Produzent des Albums aktiv gewesen ist Sanford Parker (NACHTMYSTIUM, MINSK). Er hat dafür gesorgt, dass die gut 40 Minuten keinen leicht verdaulichen Black Metal bieten, sondern durch das Hinabziehen des Gesangs auf das Level der anderen Instrumente ein unheilvolle Atmosphäre entsteht, die immer wieder zu einem einzigen Hintergrundrauschen mutiert. Als Soundtrack zum nächtlichen Ritt durch Hexenwälder oder beim langsamen Absinken in einem Teerloch ziemlich passend, in der heimischen Anlage aber manchmal hart nervig. Immerhin ist das so gewollt, TWILIGHT richten sich an Freunde depressiven, bösartigen Black Metals, die ein Faible für eine Wall Of Sound mitbringen sollten. Wer sich dazuzählt, kann mit den überlangen Songs glücklich werden, bieten sie doch thematisch einheitlichen Black Metal-Soundtrack der fiesesten Sorte.

III: Beneath Trident's Tomb


Cover - III: Beneath Trident's Tomb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 41:10 ()
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Lost Forever, Lost Together

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Über den "Lost Forever, Lost Together"-Vorgänger "Daybreaker" lässt sich streiten, aber wer hätte damit gerechnet, dass ARCHITECTS um Schreihals Sam Carter ein so fulminantes neues Album präsentieren? Mit "Gravedigger" gelingt ihnen ein sehr guter Einstieg in das von den Fredman Studio-Jungs (BRING ME THE HORIZON, AMON AMARTH, IN FLAMES) hervorragend produzierte Album, besser können Brachialität und Eingängigkeit kaum zusammenkommen als in diesen Minuten. Heftig geht es dann weiter, selbt in den ruhigen Momenten ist immer auch eine unterschwellige Aggressivität spürbar ("Colony Collapse"). Die Band hat es beim Songwriting geschafft, die Songs wie aus einem Guss klingen zu lassen und "Lost Forever, Lost Together" so zu einer echten Einheit werden zu lassen. In der Gitarrenarbeit gibt es geichermaßen mehr Brutalität wie auch mehr Finesse zu hören, während Sam Carter am Mikro alles aus sich herausholt und so aggressiv-mächtig wie noch nie klingt. An den Drums sitzt ja mit Dan Searle ein extrem vielseitiger Musiker, der auf diesem Album immer wieder Akzente setzt. Mit dem treibenden "The Devil Is Near", dem mit fetten Riffing aufwartende "Dead Man Talking" und dem Groove-Monster "Youth Is Wasted On The Young" haben ARCHITECTS saustarke Songs im Gepäck, die Live für ordentlich Abriß sorgen dürften. Unter den Songs findet sich kein Ausfall, was "Lost Forever, Lost Together" nicht nur für ARCHITECTS-Fans zu einem Pflichtkauf werden lässt, sondern es auch für jeden Freund heftiger, moderner Musik wird.

Lost Forever, Lost Together


Cover - Lost Forever, Lost Together Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:22 ()
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Sleepwalking Sailors

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by Gast
Nach dem Abschied von dem Plattenlabel HydraHead (gegründet durch Aaron Turner von ISIS) nahm sich Sargent House HELMS ALEE an und bringt somit ihr neuste LP 'Sleepwalking Sailors' raus. Mehr als drei Jahre haben Dana James, Jozoji Matheson-Margullis und Ben Verellen an den Songs gearbeitet, finanziert durch Crowdfunding mit Hilfe ihrer Fanbase. Herausgekommen ist ein außergewöhnliches Album: es zeigt, dass man Musik immer schwerer in bestimmte Genres packen kann. Zum Glück!


Eins vorweg, 'Sleepwalking Sailors' ist ein vorbildliches Beispiel dafür. Intensiv ist der wechselnde männliche und weibliche Gesang des Trios, welches an KYLESA erinnert. Überhaupt, wenn man schon Vergleiche anstellen möchte, dann wären HELMS ALEE wohl gut eingeordnet irgendwo zwischen eben diesen und der neueren Version von TORCHE, die vor allem mit 'Harmonicraft' ein wenig Sonnenschein und den „Pop“ in die Szene brachten. Beim Hören von dem neusten Streich von HELMS ALEE ist man gefangen zwischen düsteren, einhämmernden Sludge - bevor man sich versieht ist wieder alles gut, harmonisch, aufhellend. Wenigstens für eine kleines Weilchen. Dieses Wechselspiel präsentiert sich deutlich beim ersten Track 'Pleasure Center' und bei 'Dodge The Lightning', ganz am Ende. Am perfektesten aber ist der mächtige, fließende Übergang zwischen den eindeutlichen Highlights von 'Sleepwalking Sailors': 'Dangling Modifiers und 'Heavy Worm Burden'. Ersteres überzeugt mit einprägsamen Intro und Outro und vollen Einsatz von (Hahn im Korb) Ben Verellen, während bei 'Heavy Worm Burden' auch die Ladies wieder dazu kommen und vor allem dem Schlusspart eine bedrohliche Note geben. Gegrölltes Intermezzo bei 'Crystal Gale', man ist angekommen bei der letzen Hälfte des Albums. Die weiblichen Vocals dominieren hier in Songs wie 'New West' und 'Fetus Carcass', es folgt schließlich in ein grandioses Finale bei dem schon erwähnten 'Dodge The Lightning'. Elemente von Sludge, Grundge, Metal, sogar harmonisch-eingängigen Pop. Ganz ungeniert.

Wie auch immer man HELMS ALEE einordnen mag (wenn man unbedingt muss), so zeigen sie auch nach ihrer letzten LP 'Weatherhand,' dass, wenn es um Musik geht, nichts unmöglich ist.

Sleepwalking Sailors


Cover - Sleepwalking Sailors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:49 ()
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Gettin' Dizzy

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Die Masse an Retro-Bands in den letzten Jahren ist eminent - ob einfach unglaublich stark und frisch wie bei BLUES PILLS oder eher mau wie bei dem neuntausendsten, leider nicht gelungenen 80ger-Thrash-Aufguss, die Faszination an den Ursprüngen der Musikgenres hört scheinbar nicht auf. Und genau hier kommen COOGANS BLUFF ins Spiel - mit "Gettin' Dizzy" bereits mit dem 4. Studioalbum.

Glücklicherweise fallen COOGANS BLUFF in die Kategorie des guten Retro-Charmes: Nicht nur das Cover der kleinen EP die mir vorliegt erinnert bereits an den Charme einer großen 180g LP inkl. A- und B-Seiten-Beschriftung (die es übrigens auch zu erwerben gibt), sondern auch bereits die ersten Töne der Truppe versetzen zurück in das Ende der 60ger.

Zwischen psychedelischen Instrumental Jams mit angezupften Bluesrock-Gitarrenlicks über treibende Bass-Lines mit dazu eingestreuten jazzigen Saxophonen ("Ellen James Society" oder dem 10-Minuten-Epos "Too Late") wird auch im Rock 'n' Roll mit entsprechenden Hooks ("Money & Mess") gewildert, teilweise ebenfalls wieder mit sehr gekonntem Sax-Einsatz und mit unter auch mit Allüren an 70er-Doom Marke BLACK SABBATH ("Gettin' Dizzy"). Oder lieber Südstaaten-Bruegrass mit "Things I Could Do"? Okay, der Louisiana-Akzent könnte besser sein - aber COOGNANS BLUFF kommen ja auch aus Deutschland.


"Gettin' Dizzy" ist eine sehr vielseitige, spannende Platte die es schafft (ähnlich wie die bereits erwähnten BLUES PILLS) in der Retro-Welle nicht nur mit zu schwimmen, sondern authentisch und musikalisch hochwertig ihr eigenes Ding durchzuziehen. Gerade letzteres sorgt nicht immer für volle Begeisterung ("Chicago" bricht den Stil, für mich leider mehr schlecht als recht), im Großen und Ganzen ist "Gettin' Dizzy" aber definitiv ein großer Tipp für Leute die Spaß an einer wilden Mischung aus Rock, Psychedelic, Rock 'n' Roll und ein winziges bisschen Doom in Schlaghosen in einem 1964er Coupe De Ville haben. Und jedenfalls das zur Musik passende Auto fand ich persönlich ja schon immer großartig...

Gettin' Dizzy


Cover - Gettin' Dizzy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:59 ()
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By The Black Sea

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„25% of all men will die because of stubborness“ - „No, we won't!“ So lautet eines der schönsten Memes der letzten Zeit. Daniel Brennare und seine Mitstreiter von LAKE OF TEARS gehören nicht nur zu diesen 25%, nein, sie gießen ihre Sturköpfigkeit auch noch in Musik. Das führte dazu, dass sie in Deutschland, England, ja selbst in ihrer Heimat Schweden oft übergangen werden. „Solide Liveband, geile Alben – aber was machen die denn eigentlich?“ fragt man sich dort, wo es wichtiger ist, dass man Musik auch kategorisieren kann. Aber für Doom hatten sie schon immer zu viele Melodien, von den Growls des Death Metal haben sie sich früh gelöst. Dür Dark Metal waren sie zu langsam und zu rockig – und dann kamen sie in den ehemaligen Ostblock, und da war all das ganz egal. Wer ausverkaufte 3.000er-Hallen sehen will, der fährt mit LAKE OF TEARS nach Rußland, Polen oder Rumänien. Dort in Bukarest hat die Band ein Greatest-Hits-Set gespielt, und das für diese Livescheibe mitschneiden lassen. Und wie die Rumänen auf den Midtempo-Gitarrenteppichen abgehen! Gerade bei „Illwill“ hört man trotz des dichten Sounds von LAKE OF TEARS noch, wie das Publikum mitsingt und „Hey, hey“ ruft. Diese Live-Scheibe ist eine Werkschau der unglaublich guten Alben, die Brennare mit seinen Dauer-Sidekicks Mikael Larsson am Bass und Johan Oudhuis hinterm Schlagzeug über die Jahre veröffentlicht hat – und als Zuckerle gibt es „Forever Autumn“ oben drauf. „By The Black Sea“ erscheint im Digitalvertrieb nur als Musik, auf Datenträger wird es mit 2 DVDs und einer zusätlichen CD wertig verpackt.

By The Black Sea


Cover - By The Black Sea Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 74:0 ()
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Immortal Legacy

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HIRAX, die amerikanische Thrash-Formation um Frontmann Kanton W. de Pena ist so eine Band mit lebhafter Geschichte. 1984 gegründet, 1989 aufgelöst, 2000 neu gegründet, seit letzterem Datum drei Alben veröffentlicht und in dieser Zeit die Besetzung diverse Male geändert. Wenn ich ehrlich bin: Keine all zu großartigen Voraussetzungen ein hohes Niveau auf dem internationalen Markt des Thrash-Metal zu halten. Bezüglich der Besetzung ist das aktuelle Setup zwischen 2006 und 2011 so zusammen gekommen und damit meiner Meinung nach nicht wirklich dafür geeignet, die Vorgänger als Maßstab zu nehmen. Was erwartet uns also auf der aktuellen Pressung "Immortal Legacy"?

Musikalisch zocken HIRAX eine an sich angenehme Mixtur aus wirklich simplen Heavy-Riffs mit oldschooligem, dennoch nicht zu ranzig klingendem Sound und einigen schicken Highspeed-Soli - hat etwas von ranziger Thrash-Club-Atmosphäre gepaart mit absolutem Understatement was das Können der Jungs angeht, ein wenig wie wenn man die alte MEGADETH in einen Schuppen stecken würde in dem sich S.A. ADAMS wohlfühlen würden. Ich bin nicht so ganz sicher, ob das das Bild ist was HIRAX von sich sehen wollen - für mich trifft es aber den Nagel auf den Kopf.

Prägnant sind dabei auch die Lead-Vocals von Kanton W. de Pena die ein wenig an TESTAMENT (oder, wer etwas aktueller dabei ist, OVERKILL) erinnert und dann wiederum den so angenehm-bodenständigen Gitarrensound aufmischt. Teilweise geht es dabei eher ins klassische (stimmlich wie musikalische) Thrash-Geballere mit stumpfem, aber sehr mitgröhlbarem Chorus kurz vorm Solo ("Immortal Legacy", "Violence Of Action"), teilweise Mid-Tempo mit sehr klaren Vocals "Victims Of The Dead".

Erwähnenswert: Saucooles 1 Minute 26 Bass-Solo-Intermezzo bei "Atlantis (Journey To Atlantis)".


Fazit: HIRAX' "Immortal Legacy" wird bei mir nicht umbedingt immortal werden. Ich habe zwar (und das heißt erst mal etwas positives) "Immortal Legacy" in den letzten Wochen mal nüchtern betrachtet verdammt oft gehört (und das freiwillig!), das Review ist auch nicht gerade kurz (und ebendieses Fazit habe ich, da es der Band nicht gerecht wurde, ca. 5x abgeändert), dennoch will kein Funke überspringen der mich direkt in unbeständige Liebe verfallen, Tourkarten suchen und einen Patch auf meine Kutte (ja, ich habe sowas noch...) nähen lässt. Definitiv weit mehr als Mittelmaß, definitiv gute Musik - aber kein besonderer Tipp den man nicht verpasst haben darf. Quasi ein musikalisches Techtelmechtel - macht Spaß, wird aber keine Heirat draus.

Immortal Legacy


Cover - Immortal Legacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:6 ()
Label:
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