Review:

Braineater

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Zombies gehen immer. Sind ein Klassiker und lockern jeden Film auf. In Bandnamen und als grafisch begleitendes Konzept einer Band eigentlich auch eine sichere Bank. ZOMBIESLUT haben schon mal einen Pluspunkt für den Bandnamen, das lahme Artwork ihres Debüts „Braineater“ macht das allerdings wieder zunichte. Musikalisch orientieren sich die Jungspunde an SIX FEET UNDER, grooviger Death Metal, der sich vorrangig im Mid-Tempo bewegt. Handwerklich ganz passabel, auch wenn der Gesang nach wenigen Minuten gepflegt auf die Nerven geht und sich als gerade noch mittelmäßiger Chris Barnes-Verschnitt entpuppt. Den Gitarristen fallen nach drei Songs auch keine neuen Riffs mehr ein, so dass spätestens ab da Langeweile aufkommt, zumal sich das Songwriting auch nicht mehr groß ändert und dem vorhersehbaren Schema der ersten Songs treu bleibt. On top kommt dann noch die Produktion, die schwach auf der Brust ist und anno 2010 nicht mit der Konkurrenz mithalten kann. Ergo: kein gutes Debütalbum, viel mehr ein langweilig klingender Schnellschuss.

Braineater


Cover - Braineater Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:27 ()
Label:
Vertrieb:
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Infected

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FACEBREAKER sind mit ihrem neuen Album schneller aus dem Quark gekommen als noch mit „Dead, Rotten And Hungry“. Mittlerweile beim deutschen Cyclone Empire Label gelandet, liefern die Schweden mit „Infected“ ihr bis dato bestes Werk ab und haben sich endgültig in der Spitzengruppe des schwedischen Death Metals etabliert, so viel steht fest! „Creeping Flesh“ läutet die Scheibe standesgemäß brutal ein und gibt die Marschrichtung für die kommenden 35 Minuten vor: effektiv gespielter brutaler Death Metal, der Vergleiche mit den ersten BLOODBATH-Werken aufkommen lässt, sind doch Produktion, Songwriting und gerade der Gesang ziemlich ähnlich. Aber eine bloße Kopie sind FACEBREAKER mitnichten, was sie mit starken Songs wie dem stampfenden „Reanimating The Dead“ oder dem rasanten „Waiting For The Pain“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Da „Infected“ ohne Ausfälle daherkommt und durchweg ein hohes Niveau hält, die Songs mächtig Druck machen und Groove haben, gibt es für Schwedentod-Fans keine Ausrede, sich diese Scheibe nicht zu kaufen. Gut gemachter Schwedentod der alten Schule ist selten geworden, da muss eine Scheibe wie „Infected“ einfach in die heimische Sammlung. Saustark!

Infected


Cover - Infected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Legacy Of Ashes

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Ich bin davon überzeugt: schaut man im Lexikon unter der Rubrik „Bands aus der zweiten Reihe“ nach, dann findet man ein Bild der holländischen Death Metaller SINISTER. Schon seit über 20 Jahren auf der Suche nach einem relevanten Album, hat es die Band um Sänger (und letztes verbliebenes Gründungsmitglied) Adrie Kloosterwaard bereits auf acht Studiowerke gebracht, die zwar immer ein gewisses Grundniveau erfüllt-, aber nie zum großen Wurf gereicht haben. So auch „Legacy Of Ashes“, das über neun Songs hinweg Riff-Standardware in wenig mitreißendes, uninspiriertes Songwriting verpackt. Hört man sich Stücke wie „Into The Blind World“, „The Sin Of Sodomy“ oder „The Living Sacrifice“ an, wird man feststellen, dass immer die gleiche Grundidee verwurstet und selbst für Death Metal-Verhältnisse nur sehr wenig variiert wird, was das Album so vorhersehbar und belanglos wie das Programm von Mario Barth macht. Das Schlimme dabei ist, dass „Legacy Of Ashes“ nicht mal schlecht im Sinne von Unfähigkeit der Musiker klingt, sondern einfach wirklich nur bis zum Anschlag langweilig. So werden es SINISTER auch mit Album Nummer neun nicht mal ansatzweise schaffen, in die Liga ihrer Landsmänner ASPHYX, HAIL OF BULLETS, GOD DETHRONED oder GOREFEST aufzusteigen, aber ich schätze, das ist nach der langen Zeit auch gar nicht mehr der Plan der Jungs…

Legacy Of Ashes


Cover - Legacy Of Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:6 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Soul Demise

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Interview Bei "Sindustry" habt ihr auf Bewährtes gesetzt: im Iguana aufgenommen, von Killustrations das Artwork machen lassen und bei Remission veröffentlicht. Hat euch das beim Arbeiten an den Songs geholfen? Also zu wissen, was ihr an den habt und euch da in guten Händen zu wissen?



Auf jeden Fall! Christoph (Iguana Studios) ist ein absoluter Profi und kann sich darüber hinaus perfekt in unsere Musik hinein versetzen. Neben Mix und Mastering haben wir diesmal auch die Drumrecordings in seine Hände gelegt. Da diese ein sehr wesentlicher Bestandteil der Aufnahmen sind konnte Christoph noch mehr herausholen und der Scheibe den nötigen Druck verleihen. Mit Killustrations und Remission Records verhält es sich ähnlich, warum sollten wir wechseln, wenn wir zufrieden sind?



Wie lange wart ihr im Iguana? Wie würdest du die Zeit dort beschreiben?



Da wir abgesehen vom Schlagzeug mittlerweile alle Aufnahmen in unserem eigenen Studio machen, haben wir nur ein paar Tage für die Drums und dann nochmal eine Woche für den Mix gebraucht. Das spart nicht nur Geld, sondern lässt uns auch die nötige Zeit für eine sorgfältige Aufnahme der Instrumente. Mit Christoph zu arbeiten ist phantastisch, er versteht es, eine lockere Atmosphäre zu verbreiten und trotzdem sehr zielstrebig an der Sache zu arbeiten. Das Endergebnis spricht für sich, denke ich.



Wieviel Einfluss hat Christoph auf die Songs? Ändert ihr die schon mal, wenn er das anregt? Ändert ihr Songs generell im Studio oder stehen die schon komplett fest?



Im Studio werden nur noch Kleinigkeiten geändert, der Ablauf der Songs steht schon lange vorher, die Clicktracks werden zu Hause programmiert und wir kommen ja auch bereits mit den kompletten Aufnahmen ins Studio. Aber in Sachen Sound ist Christoph dann schon so etwas wie ein sechstes Bandmitglied. Es wäre ja auch dumm, sich in die Hände eines Profis zu begeben und dann nicht seine Meinung mit einfließen zu lassen.



Macht dir persönlich Studioarbeit Spaß?



Ja, mir macht das wahnsinnig viel Spaß, sowohl die Aufnahmen, als auch das Feilen am Sound. Es ist toll, mit zu erleben, wie das Endprodukt heranreift.



Vom Studio auf die Bühne: was steht Live bei euch in naher Zukunft an? Habt ihr Pläne für eine Tour?



Wir sind auf der Suche nach einer geeigneten Tour, es steht allerdings noch nichts Endgültiges fest. Nächstes Jahr sind wir bereits für die Walpurgis Metal Days und das Chronical Moshers Open Air bestätigt, einige weitere Festivals werden folgen.



Welche Show war in diesem Jahr eure beste?



Wir versuchen natürlich, aus jeder Show die Beste zu machen *lacht* Aber man erlebt auch jede Show anders, das lässt sich nicht nur an Besucherzahlen festmachen. Manchmal macht sogar ein Gig vor 70 Metallern in einem kleinen Club mehr Spaß, als vor 2000, die aber gerade keinen Bock haben, weil sie auf den Headliner warten. Die bemerkenswerteste Show war definitiv in Geiselwind mit DISBELIEF. Unser Sänger zog sich beim Sturz vom Drumriser einen Kreuzbandriss und diverse andere Verletzungen zu, könnte den Auftritt aber unter großen Schmerzen im Sitzen zu Ende bringen.



Wie oft spielt ihr noch Live? Ist die Zahl der Shows pro Jahr in den letzten Jahren gestiegen, gesunken oder gleich geblieben? mit Jobs, Kindern, Familie und sowas wäre es ja nicht überraschend, wenn ihr pro Jahr weniger Shows spielt.



Wir spielen schon etwas weniger als vor 5 oder 10 Jahren, das ist richtig. Die Zeiten sind härter geworden, das fängt bei CD-Verkäufen an und betrifft leider auch Konzertveranstalter. Aber was soll man machen, wir geben nicht auf!



Außer Dir, denn Du hilft ja noch bei DISBELIEF aus - wie sehr müsst ihr auf andere Verpflichtungen Rücksicht nehmen?



Mittlerweile bin ich festes Mitglied bei DISBELIEF. Aber im Falle von Terminüberschneidungen wird jemand anderes meinen Part bei DISBELIEF übernehmen. Ansonsten habe ich halt noch etwas mehr zu tun, aber das macht mir ja Spaß, insofern empfinde ich es nicht als Arbeit.



Zurück zur Platte: wie lange habt ihr an den Songs geschrieben? Habt ihr mittlerweile sowas wie eine Routine beim Songschreiben entwickelt?



Wir haben etwa ein Jahr an den Songs gefeilt. Sicher entwickelt man beim fünften Album eine Art Routine, aber man muss halt aufpassen, dass man sich nicht wiederholt. Ich mache mir aber keine Sorgen, bisher sind uns die Ideen noch nicht ausgegangen.



Welcher Song ist dein persönlicher Favorit?



Mir gefällt vielleicht der ein oder andere etwas besser, aber im Großen und Ganzen bin ich von der Scheibe als Gesamtwerk überzeugt. Außerdem will ich das dem Hörer selbst überlassen.



Wer hatte die Idee zu "Ruputre", der ja vom Tempo her etwas aus dem Rahmen fällt?



"Rupture" ist von mir, wobei er ehr als Intro zu "Torn apart" zu verstehen ist. Ursprünglich sollte er mal das Intro für die CD werden. Dann haben wir uns dagegen entschieden, damit es am Anfang gleich richtig knallt, das ist halt mehr unser Ding.



Wovon handeln die Texte? Sind die bei einer Death Metal-Band überhaupt wichtig?



Oh ja! Aber die Frage war sicher auch ironisch gemeint!? [klar! – lh.] Die Texte sind komplett von unserem Sänger Roman und handeln häufig von Dingen, die ihn persönlich beschäftigen, ihm widerfahren sind oder ihm widerfahren könnten. In "Deathless" geht es zum Beispiel um den Verlust eines geliebten Menschen, in "Pawn" um blinden Gehorsam bis hin zum Töten von Menschen. Doch auch eher Metal-untypische Themen wie das Wunder des Lebens („Nodule Of The Beauty“) oder Romans Tinnitus („Cerebral Tumor“) werden behandelt.



Stehen Texte und der Albumtitel "Sindustry" in Verbindung?



Es ist kein Konzeptalbum, aber beispielsweise "World Without Conscience" hat viel mit dem Albumtitel zu tun. Sünden an der Menschheit und unserer Umwelt gibt es in unserer heutigen Zeit mehr als genug.

Und wie sieht es mit Artwork und Titel aus? Hat der Killustrations-Typ die Idee zum Artwork gehabt oder habt ihr ihm Vorgaben gemacht?



Er bekommt von uns die Texte und kann sich dann zunächst mal austoben. Wenn es uns dann gar nicht gefiele, würden wir schon eingreifen, aber von seiner Idee mit dem Koffer waren wir von Anfang an überzeugt.



Bist du mit dem Status, den ihr euch erarbeitet habt, zufrieden?



Natürlich nicht, wir versuchen immer, noch einen Schritt weiter zu kommen. Aber das macht ja auch den Reiz an der ganzen Sache aus.



Weise Worte zum Schluss?



Holt Euch "Sindustry", scheiß auf Downloads, Stay Metal!





Review:

Sindustry

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SOUL DEMISE sind zu einem Fixpunkt in der deutschen Metal-Landschaft geworden, auch wenn die Franken durch Besetzungs- und Labelwechsel immer wieder zurückgeworfen wurden. „Sindustry“ hat nicht so lange wie sein Vorgänger gebraucht, um die in die Läden zu kommen, weist aber sonst die gleichen Eckdaten auf: im Iguana aufgenommen, bei Remission Records erscheinend und AT THE GATES-Einfluss noch und nöcher. SOUL DEMISE dabei als bloße Kopie abzutun, würde ihnen nicht gerecht werden, hat die Band doch im melodischen Death Metal einen eigenen Stil gefunden, vor allem dank Shouter Roman und der immer wieder fantastischen Gitarrenarbeit. Auf „Sindustry“ legt zudem Drummer Jan eine beeindruckende Leistung hin und gönnt sich keine Sekunde Pause, so häufig wie er einen Blastpart einbaut oder die Double Bass arbeiten lässt. Beim Songwriting haben SOUL DEMISE keine Schwierigkeiten mehr, das Schweden-Flair zu vermitteln, “Indifference” lässt in der Gitarrenarbeit ab Minute 2:00 Erinnerungen an gute alte Schwedentodzeit aufkommen, als No Fashion Records noch aktiv waren. SOUL DEMISE hätten allein mit diesem Song locker einen Deal bei denen bekommen. Hach ja. „Rupture“ ist etwas langsamer, macht aber als Mid Tempo-Stampfer gut Druck und variiert das Album, während „Cerebral Tumour“ eine weitere Hommage an Schweden ist – und was für eine gelungene! Gelungen wie das ganze Album, SOUL DEMISE haben eine Platte ohne Ausfälle, ohne Filler, ohne unnötige Songs geschrieben. Großes Death Metal-Kino, made in Franken!

Sindustry


Cover - Sindustry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

State Of The Art

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Auch wenn man sich viel Mühe gibt, ist es schwer, mich mit Melodic Death (erst recht gepaart mit etwas
Core) von sich zu überzeugen. I SPIT ASHES hat es bei mir leider nicht
ganz geschafft. Das liegt irgendwie an den ganzen Kleinigkeiten, die das Gesamtbild einfach
nicht rund kriegen. Die Riffs und Licks die die Band verwendet klingen irgendwie alle so als
hätte man sie schon mal bei irgendeiner Vorband auf einem Konzert gehört, die melodischen
Elemente die ich bei Melodic Death eben erwarte gehen im Schlagzeug- und Gitarrengewitter
unter.
Und das ist an sich schade, die grundsätzlichen Ansätze sind nämlich durchaus in Ordnung. Im
Song „Starshaper“ ist ein sehr hübscher cleaner Part zu finden, das Intro und Solo von „Take
The Red Back“ oder die Melodieläufe von „World On Fire“ klingen interessant – da verstehe ich
nicht ganz wie es sein kann das bei anderen Titeln unsaubere Bendings oder wie im ersten
Gitarrensolo der Platte total überzeichnete Gitarrensounds auftauchen. Nebst dessen ist die
Tonqualität sogar für ein Homestudio (wie bei „State Of The Art“ der Fall) ziemlich mager und
verschlingt vielleicht vorhandene Akzentuierungen im Sound. Gerade dem Opener der CD
„World On Fire“ täte bessere Qualität wirklich gut, gerade diese Nummer macht nämlich in
Puncto Abwechslung und Stil einiges richtig.
So kann man trotzdem als Fazit nur ein „verbesserungswürdig mit Luft nach oben“ abgeben.
Ich denke das die Band durchaus was auf die Reihe kriegen kann wenn sie vielleicht etwas
weniger wert auf Fotos und Design als auf Sound und Abwechslung und Präzision in den Songs
setzen würde. Wenn ihr sie allerdings mal live zu sehen kriegt, schaut mal vorbei; ich bin
sicher das das noch was werden kann.

State Of The Art


Cover - State Of The Art Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Until We Are Outnumbered

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Jacob Bredahl kann nicht ohne Musik leben, das ist mal klar. Der Ex-HATESPHERE-Shouter hat nicht nur sein Studio, sondern seit seinem Abschied bei den Dänen mit mehrere Projekte am Start, von denen THE KANDIDATE neben LAST MILE am weitesten fortgeschritten ist und seine musikalische Vergangenheit neu aufleben lässt. Sprich: heftiger Thrash/ Death, zugeschnitten auf den tätowierten Hünen am Mikro und eine halbe Stunde lang voll auf die Zwölf. Bredahls immer noch charakteristische Stimme sorgt dafür, dass der Hörer bei der Stange bleibt, denn begnadete Songschreiber sind bei THE KANDIDATE nicht am Werk gewesen – die Songs knallen zwar alle recht gut, sind aber noch weit von den HATESPHERE-Werken der Bredahl-Zeit oder ähnlich gelagerten Bands wie THE HAUNTED und DEW-SCENTED entfernt. Auf Dauer nutzt sich „Until We Are Outnumbered“ ab, zwei bis drei Songs hintereinander weg machen aber gut Laune und eignen sich zum Füllen einer Playlist wunderbar. THE KANDIDATE legen ein halbwegs solides Album vor, müssen sich aber für den Nachfolger steigern, sonst gehen sie auch mit dem charismatischen Prominenten am Mikro in der Masse unter.

Until We Are Outnumbered


Cover - Until We Are Outnumbered Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Till Death Defeats Us

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Oh Gott, eine schwarze CD mit unlesbarem Bandlogo! Hoffentlich doch kein Death Metal
Einheitsbrei auf Drop A mit Doublebass-Dauerabo?
Nein, wirklich nicht. LEGION OF GOMORRA spielen auf ihrem Debüt-Album „Till Death Defeats Us“ zwar soliden Death Metal, dieser ist aber immer wieder von melodischen Elementen und
Akzentuierungen durchzogen. Die Band hat hier ihren Stil gefunden, ein Stil der zwar nicht
gerade revolutionär klingt, keineswegs aber langweilig oder schlecht ist. Beispielsweise findet
sich bei „Wail Of The Forgotten“ zwischen der harten Stimme von Sänger und Gitarrist Stefan
Wieker nebst einer kurzen Akustik-Passage ein fettes Gitarrensolo welches kurz nach dem
letzten Ton wieder vom donnernden Schlagzeug abgelöst wird. Solche Härtewechsel finden sich
bei diversen Titeln der CD, meistens ist es die Gitarre die Melodic Elemente oder einzelne Riffs
zwischen die zeitweise leider etwas ausgelutscht wirkenden Mainparts wirft. Hier hat man
leider das Gefühl alles irgendwie schon einmal gehört zu haben – trotzdem gibt es gute, neue
Ansätze. „Auf die Freiheit“ haut beispielsweise eine echt gut gewählte Sammlung an Riffs
durch die Gegend und bleibt gerade in Kombination mit den ausnahmsweise mal deutschen
Vocals (mehr davon!) gut im Ohr – mein Highlight der CD. Vermutlich ist der erwähnte
Stilwechsel in den meisten Songs nichts für die die Geknüppel erwarten, dafür macht es die
Nummern angenehm abwechslungsreich. Das heißt allerdings nicht das man nicht auch die
Mähne schütteln dürfte! „Operation Gomorrha“ prescht mit brachialem Tempo vorwärts, „Till
Death Defeats Us“ schreit förmlich nach einem Moshpit und „Loss Of Humanity“ macht böse
Sachen mit dem Schlagzeug – solche Titel werden auch die härtere Fraktion voll auf Ihre
Kosten bringen, trotzdem schlagen auch diese Nummern zwischen drin mal kurz ruhigere Töne
an.
Die Jungs von LEGION OF GOMORRA haben es jedenfalls verdient das ihr sie mit einem
Konzertbesuch und/oder CD-Kauf unterstützt. Das Album macht nämlich Spaß, auch wenn es
teilweise noch nicht ganz erwachsen wirkt – das sei ihnen bei der ersten CD aber wirklich
verziehen. Auf jeden Fall mal rein hören!

Till Death Defeats Us


Cover - Till Death Defeats Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:45 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Neaera

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Interview "Forging The Eclipse" ist fertig, veröffentlicht und wird allerorten besprochen - wie fällt der Großteil ds Feedbacks aus?


Sehr gut ...gott (oderwemauchimmer)seidank! Zum ersten Mal bekommen wir zudem größtenteils echt gutes Feedback aus dem Ausland, was einen natürlich auch extrem freut.
Ein paar miese Kritiken sind natürlich auch wie immer dabei... aber selbst in den meisten Foren hält sich das Rumgekotze echt in Grenzen *lacht*



Die Death Metal-Schlagseite ist auf der neuen Platte nochmal größer geworden, oder? War das geplant oder hat es sich einfach so ergeben?


Auch wenn sich die kurze Antwort jetzt so anhört, als hätte ich keine Lust auf deine Frage zu antworten...aber das hat sich einfach so ergeben *lacht*



Wie lange habt ihr an den Songs geschrieben? Mittlerweile lebt ihr ja wieder alle in Münster, oder? Da ist ja regelmäßiges Proben drin - hat sich das positiv auf das Songwriting ausgewirkt?


Jau, ich bin wieder nach Münster zurückgezogen, allerdings wohnt Stefan (g.) jetzt aufgrund seines Lehrerjobs in Recklinghausen. Geändert hat sich für mich und für das Songwriting aber nix, denn ehrlich gesagt habe ich den Proberaum das letzte Mal vor vier Wochen gesehen...die anderen Jungs sind froh wenn ich mit meinem Rumgejaule nicht ständig dazwischen hacke.
Vom Songwriting habe ich ja eh keine Ahnung und das wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern *lacht*



Wo habt ihr "Forging The Eclipse" aufgenommen? War es eine Routine-Session im Studio oder musstet ihr mit unvorhergesehenen Problemen kämpfen?


Wir sind dieses Mal wieder zu Ali Dietz ins Studio gegangen...nur unser Drummer war bei Andy Classen im Stage One Studio.
Ali sich mittlerweile ein neues Studio in Saalfeld eingerichtet und das war mehr als entspannt. Eine Routine-Session ist das eigentlich nie für uns bzw. nie für mich. Ich habe nur ein relativ knappes Zeitfenster in dem ich die Songs einbrüllen muss, da wird man bei jedem noch so kleinsten Kratzen im Hals schonmal schnell nervös. Zumal ich zu der letzten Cd mitten in der Produktion eine Mandelentzündung hatte und das Ganze eine extremer Krampf war, alles noch zeitig bei der Plattenfirma einzureichen. Dieses Mal lief alles eigentlich ziemlich glatt, außer dass ich an dem ersten Tag 6 Stunden an einem Song rumschreien musste, weil ich entweder den Einsatz verpasst habe oder die Technik kurzzeitig keine Lust hatte...das machte Mut für die kommenden Tage *lacht*. Oh man, ich hasse Studio...aber bei Ali hasse ich es weniger.



Habt ihr im Studio noch große Dinge an einem oder mehreren Songs verändert?


Nicht wirklich. Meistens sind es Kleinigkeiten die man ändert, weil sich beispielsweise beim Gesang die Textsetzung im Proberaum besser anhörte als später im Studio.



Wie kam der Albumtitel zustande? Welche Aussage steckt dahinter? Beziehen sich die Texte auf den Albumtitel?


Nach dem letzten Albumtitel “Omnicide” wollten wir dieses Mal wieder einen Titel, der zwar düster klingt aber nicht ganz so offensichtlich ist und trotzdem zu den Themen unserer Texte passt. Wahrscheinlich waren wir bei der Titelfindung alle unbewusst beeinflusst von der Twillight Saga haha



Wie wichtig sind die Texte von "Forging The Eclipse" für dich? Glaubst du, dass Bands anno 2010 mit ihren Texten noch was bei den Kids erreichen können - oder sind die zu abgewichst geworden?


Hm, gute Frage....ich hoffe nicht, dass die Kids zu abgewichst geworden sind, aber wenn bei einem Suicide Silence Konzert der ganze Saal brüllt: “Pull the trigger bitch” schießen einem solche Gedanken tatsächlich zwischenzeitlich durch den Kopf (man sollte fairerweise dazusagen, dass ich auch mitgebrüllt habe *lacht*)....ich denke allerdings schon, dass Bands im allgemeinen sicherlich noch was bei den Kids erreichen können. Wir sind ja nicht die die einzige Band mit ernsteren Themen und bekommen trotz unseres relativ geringen Bekanntheitsgrades sehr positives Feedback zu unseren Texten...und das wird bei den gossen Bands nicht anders sein.



Im Dezember geht ihr mit CALIBAN und SOILWORK auf Tour, wobei ihr Recht früh auf die Bühne müsst. Hat dich die Entscheidung überrascht? Hättet ihr nicht einen späteren Slot verdient?


Ne, eigentlich hat uns das nicht überrascht, wir haben das Angebot ja so bekommen. Und wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet: Wann hätten wir spielen sollen? Sowohl SOILWORK, als auch CALIBAN und ALL THAT REMAINS sind größer als wir...also müssen wir als zweite Band auf die Bühne. Es wäre sicherlich cooler gewesen, wenn noch ein Band mehr dabei gewesen wäre, die vor uns gespielt hätte... einfach damit man mehr oder weniger sicher sein kann, dass die Hütte dann voll ist. Aber so ist es jetzt auch ok.



Was versprichst du dir von der Tour?


Einer der Hauptgründe für uns, die Tour zuzusagen war sicherlich das Routing. Wir spielen dieses Mal sehr viel im Ausland und da sind wir einfach größtenteils ne kleine Nummer... da brauch man sich nix vormachen. Bei der Tour kommen bei einer Show in England oder Skandinavien mehr Leute als wenn wir zwei Jahre am Stück dort touren würden.
Und vielleicht gewinnt man ja so einige neue Leute hinzu...wir haben nix zu verlieren bei der Tour.


Geht ihr bei einer solchen Tour mit einer schwarzen Null nach Hause? Könnt ihr da viel Merch an den Mann bringen?


Mit roten Nullen geht man bei der Tour höchstwahrscheinlich nicht nach Hause...aber man hat schon Pferde kotzen sehen.
Ich hoffe mal, dass die ein oder andere schwarze Null sich dazugesellt und ich zumindest ein paar Weihnachtsgeschenke kaufen kann.
Aber bei einer solchen Tour fällt nicht viel ab, dass stimmt schon.
Dafür sehe ich aber ein paar echt nette Städte..ich war beispielsweise noch nie in Helsinki, Göteborg oder Glasgow, da bin ich mal gespannt.



Wie eng ist euer Verhältnis nach vier Wochen Tour zu den anderen Bands, basierend auf euren bisher gemachten Erfahrungen?


Das kommt natürlich immer auf die Bands an und kann man wirklich vorher nie sagen ...meistens freundet man sich am ehesten mit der Band an, mit der man sich den Bus teilt. Man wohnt ja quasi nen Monat zusammen.
Dieses Mal teilen wir mit unseren Freunden von CALIBAN den Bus und da bin ich verdammt froh... wir kennen uns schon echt lange und haben einiges an Kilometern zusammen zurückgelegt.
Man weiß also wer schnarcht, stinkt oder was man sonst noch so wissen sollte über seine Mitbewohner *lacht*



Da ja das Jahresende rasant näherkommt: wie war 2010 für NEAERA? Was waren Höhepunkte, was Tiefpunkte im Verlauf des Jahres?


Hm, das Jahr war eigentlich ganz cool...Höhepunkte waren sicherlich die Shows in Italien und Spanien, die unerwartet gut waren, die Reaktionen aufs Album und die Festivals....einen wirklichen Tiefpunkt wüsste ich jetzt nicht. Es gab auch natürlich auch Shows, die nicht so dolle waren...aber deshalb würde ich es nicht als einen Tiefpunkt bezeichnen.



Was sind eure Pläne für 2011? US-Tour vielleicht endlich mal?


Richtige Pläne gibt es da noch nicht...ein paar Sachen sind angedacht, aber alles andere als spruchreif. Von dem Gedanken an eine US-Tour habe ich mich mittlerweile verabschiedet, das wird auch 2011 nix werden *lacht*



Welche Alben sind deine Top-5 des Jahres?


Puh, was ist denn in dem Jahr nochmal so alles rausgekommen? Das ist irgendwie so ein bisschen an mir vorbeigezogen, aber die neue HEAVEN SHALL BURN-Platte läuft nach wie vor rauf und runter.




Und kluge, weise Worte zum Abschluss?


Bei grün darfst du gehen, bei rot musst du stehen!





Review:

Murder Construct

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Erfahrung haben die Herren, die sich unter dem Banner MURDER CONSTRUCT zusammengeschlossen haben, reichlich, finden sich doch illustre Krachmatencombos wie PHOBIA, IMPALED und EXHUMED in den Querverweisen. Die selbstbetitelte EP ist das erste Lebenszeichen der Amis, auf dem feiner, immer wieder fett groovender Grindcore („Control“) zu hören ist, der brutal-kurzweilig unterhält. In ihren besten Momenten erinnern MURDER CONSTRUCT an eine Mischung aus NAPALM DEATH und PANTERA, dann bleibt auch was im Ohr hängen. Immer wieder finden sich aber Abschnitte, die zwar sauber gespielt sind und an ROTTEN SOUND gemahnen, aber zu beliebig klingen, um auf der EP ein konstant hohes Level zu halten. Für Grindfans ist die Scheibe trotzdem locker eine Investition wert, aber angesichts der Klasse der Beteiligten wäre mehr drin gewesen, die Erwartungen an so eine Combo sind einfach höher gesteckt als eine völlig unbekannte Band.

Murder Construct


Cover - Murder Construct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 17:45 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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