REVIEW: Ex Nihilo
BY Meisenkaiser
Mit „Ex Nihilo“ legen die Lyoner MALEPESTE ihr drittes Album vor – und es ist genauso verträglich für Black-Metaller wie die Fleischwurst aus der Rhône-Alpes-Region für Karnivoren. Das überrascht, den eigentlich ließ das Werk, das sich ganz dem Thema der Schöpfung widmet, ein wesentlich dissonanteres Treiben erwarten. Die Schöpfung ist hier ein existenzieller Prozess: ein Drang, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, und dem Risiko, sich dabei selbst zu verlieren. „Ex Nihilo“ ist damit weniger eine Sammlung einzelner Stücke als ein zusammenhängendes Klanggebilde, das zwischen Dringlichkeit und Zerbrechlichkeit oszilliert. Klingt hochtrabend, tut es aber treffen, um es falsch-gewöhnlich auszudrücken. Fakt ist: Musikalisch bewegen sich MALEPESTE in ihrem ganz eigenen Spannungsfeld: rohe Energie trifft auf kontrollierte Komposition, Dunkelheit auf emotionale Offenheit. Das Album wirkt wie ein brennender Funke, der nie ganz erlischt – eine Flamme, die gleichzeitig verzehrt und erhellt. ,Imperium‘ zum Beispiel entwickelt sich vom sorgenvollen Klagelied zum rasenden Melodiespektakel, das Optimismus zu versprühen scheint, in Wirklichkeit aber alles zerstört, was noch übrig ist. MALEPESTE – das ist eine spannende Band.



