REVIEW: We, The Dead (HellLight)
BY Meisenkaiser
Brasilien macht nach außen immer den Eindruck, ein Hort der guten Laune zu sein: Samba, Karneval, Caipirinha. Doch das brasilianische Funeral Death Doom-Urgestein HELLLIGHT hat mindestens eine Palette Wermut genascht, denn es frönt nun seit stolzen 29 Jahren unbeirrt Melancholie und Trauer. Mit „We, The Dead“ legt das Trio um Gitarrist, Sänger und Keyboarder Fabio de Paula bereits Album Nummer neun vor und beweist einmal mehr, dass es diese Kunstform meisterhaft beherrscht. Eines der besten Alben in 2025! Die Paulistanos HELLLIGHT sind bedrohlich, schwermütig und unglaublich atmosphärisch. Auf „We, The Dead“ gibt es bleierne, tonnenschwere Riffs – aber die unendliche Langsamkeit wird nicht zu Einsamkeit des Langstreckenhörers. Im Gegenteil: Fette Doublebass sorgen für 1A-Energiewerte, immer wieder kreieren Gitarrenmelodien wunderschöne Momente, wie nach gut neun Minuten im Opener „Echoes of Eons“. Herrlich HELLIGHT! Da schleicht sich regelrecht gekonnter Klargesang in die sonst von Fabios Growls dominierten Songs. Herauszuheben ist das Duett mit Heike Langhans (unter anderem Ex-Draconian) bei „As Daylight Fades“ – ein wunderbares Wechselspiel von Engelgesang und Teufelsgegrunze. Und natürlich fallen die immer wieder „auflockernden“ Key- und Klavierklänge positiv auf. Festzuhalten bleibt: Um die Dunkelheit Brasiliens zu erleben, muss niemand in die gefährlichen Ecken São Paulos reisen. Dennoch ist „We, The Dead“ für Funeral Doomster spürbar, regelrecht aufregend – und sehr intensiv. Sehr. Intensiv. Und vor allem richtig, richtig gut. (Wer mehr hochwertigen Doom sucht – schaut bei Meuse Records vorbei!
WE, THE DEAD
| Band: | HellLight |
| Genre: | 11 |
| Tracks: | 7 |
| Länge: | 77:31 |
| Medium: | CD |
| Label: | Meuse Music Records |
| Vertrieb: |



