REVIEW: Birth Of Tragedy (WINTEREVE)
Ja klar passt der Name Winterabend in die Jahreszeit und erst recht die Musik, die das französische Quintett WINTEREVE aus Pont-à-Mousson uns hier kredenzt: dunkler, bedrohlicher, zwischen fragiler Weiblichkeit und zorniger Unbeherrschtheit oszillierender Death Doom. Bands wie MY DYING BRIDE und gerade DRACONIAN sind als Inspirationsquelle und Leitbild im Sound von WINTEREVE präsent. Die Hingabe und Ausdruckskraft der Band machen den vermeintlichen Nacheifer-Makel wett. Jeder Song wird ausgiebig und umfänglich erzählt und reißt mindestens die 8-Minuten-Grenze, ohne dabei gleichförmig oder fade zu sein. Emotionalität, tiefe Melancholie, wilde Rage und ein hohes Maß an Musikalität bestimmen das Album. Handwerklich werden Piano, symphonische Sounds sowie viel flirrende und unterhaltsame Gitarren- bzw. Metal-Kunst geboten. Die Klarstimme von Mary ist fragil und bebend; schwer zu glauben, dass sie auch zum Teil für die inbrünstigen Growls verantwortlich ist.
Dass die Band noch ohne Unterstützung eines Labels ihren dritten Longplayer veröffentlicht, zeigt, welches Potential hier noch produktionstechnisch zu heben wäre. “Birth Of Tragedy“ ist ein kraftstrotzendes, düster-schönes Death Doom-Werk, dass einerseits den Vorbildern nacheifert, aber andererseits sich auch mit ihnen messen lassen kann.
BIRTH OF TRAGEDY
| Band: | WINTEREVE |
| Genre: | 11 |
| Tracks: | 7 |
| Länge: | 54:55 |
| Medium: | CD |
| Label: | Eigen |
| Vertrieb: | Eigen |



