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REVIEW: Verisaarna (KRYPTAMOK)

BY Karsten Goebel


KRYPTAMOK – der Bandname sagte mir spontan gar nichts und somit war ein wenig Recherchearbeit fällig. Schnell wird man über die Hintergründe der Band im Netz fündig und somit wirkt auch alles in sich stimmig. KRYPTAMOK ist nichts anderes als das Soloprojekt von Hex Inferni, der besser bekannt als der langjährige Bassist bei HORNA war und ist. Musikalisch lassen sich beide Bands schon vergleichen. Geboten bekommt man kalten, hasserfüllten, finnischen Black Metal der alten Schule. Die Drums treiben die Songs voran und Hex Inferni schmettert seine negativen Texte dem Hörer entgegen. Und doch ist alles ein wenig anders als bei HORNA. Der auffälligste Unterschied sind definitiv die Vocals. Diese erinnern in ihrer kauzigen Art an MASTERS HAMMER und dürften teils auf große Gegenliebe stoßen, aber auch Ablehnung erfahren. Dies ist wirklich Geschmackssache. Ich mag diese Interpretation des Black Metals und es verleiht KRYPTAMOK eine eigene, markante Note.

Natürlich erfindet Hex Inferni auf „Verisaarna“ den finnischen Black Metal nicht neu, aber die Veröffentlichung bietet doch einiges mehr als stumpfes Geknüppel und gnadenlosen Gesang. Auffällig sind viele Black`n`Roll Parts, welche sich sehr gut in den Gesamtsound integrieren. Auch auf melodische Parts wird nicht verzichtet und verleihen den Songs eine gewisse Eigenständigkeit. Sehr erfolgreich wird auch mit getragenen, keyboardunterlegten Parts gearbeitet, die zum Beispiel dem Song „Saastan Rekviemi“  einen ganz eigenen Charakter verleiht und zum Mitnicken einlädt. Auch kleine Chorpassagen mischen sich unter das bunte Treiben, welche aber nie im Vordergrund stehen und das Gesamtbild nur kompakter machen. Das wurde hier wirklich gut gelöst, da trotz aller musikalischen Einfälle niemals der Fokus auf das Wesentliche verloren wird. Gerne wird auch, wie in „Rottien Reformaatio“ mit cleanen Tönen und epischen Parts gearbeitet, um dann wieder in wildes und teilweise hektisches Geknüppel über zu wechseln, welches aber schnell wieder von Keyboards und Midtempo eingeholt wird, um den Song dann sehr melodisch und eingängig zu beschließen. Wirklich eine hübsche Mischung aus allen Black Metal Trademarks, die hier wirklich gut verpackt wurden und auch die Chöre wieder gut zur Geltung bringen.

Der Sound auf „Versisaarna“ wirkt in sich stimmig und jedes Instrument kommt gut zur Geltung. Klar, bei einem Soloprojekt kann es ja diesbezüglich auch zu keinen Differenzen kommen. Wie oben schon geschrieben, hier wird nichts neues geboten und Überraschungen wird man auch nicht finden. Wer aber auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Black Metal Album ist und eine gewisse Affinität zu den Vocals und generell zum Underground hat, der sollte mit dem Werk, welches auf LP und MC erscheint, einige schöne Stunden verbringen können. Ich bin mit dem Output zufrieden und werde mir den Namen KRYPTAMOK für die Zukunft vormerken.

 


VERISAARNA

Band: KRYPTAMOK
Genre:
Tracks: 8
Länge: 37:44 (Unbekannt)
Label: PURITY THROUGH FIRE
Vertrieb: PURITY THROUGH FIRE