Review:

Snakecharmer

(Snakecharmer)

Da Micky Moody und Neil Murray an Bord sind (beide ex-WHITESNAKE) und das Ding irgendwie nach Snake heißt, kommt man in Versuchung, das Teil als WHITESNAKE-Klon einzuordnen. Das ist aber diesmal nur die halbe Wahrheit, da mit Laurie Wisfield (ex-WISHBONE ASH) an der zweiten Gitarre und Harry James (THUNDER, MAGNUM) an den Drums zwei Musiker mit von der Partie sind, welche schon so ein wenig "Supergroup"-Charakter andeuten bzw. beisteuern.

Die Mucke klingt meist, und das ist dann die zweite Hälfte der Wahrheit, nach BAD COMPANY und - ja Überraschung - nach WHITESNAKE. Aber nach alten WHITESNAKE; nicht nach dem knallbunten, goldglänzenden amerikanischen Zeug. Das heißt: traditioneller, alter englischer Hardrock. Und das gefällt Mamas Jüngstem. Die Stimme von Chris Ousey (HEARTLAND) ist klasse, allem voran sein Stil erinnert an Legenden wie Paul Rodgers und auch an einen Herrn Coverdale. Diese Vocals, die bluesigen Gitarren, dazu die wimmernde Orgel lassen es immer wärmer um mein Herz werden. Das nach Testosteron riechende "A Little Rock`n´Roll" oder das bluesig-soulige, atmosphärisch großartige, dahin schwebende "Falling Leaves" knallen rein und setzen mich und meine Hüfte in Bewegung. Auch das fröhlich beschwingte "Smoking Gun" oder das an alte FOREIGNER erinnernde "Stand Up" können punkten und wecken ein ums andere Mal nostalgische Gefühle in mir. Nicht alle Songs können mich begeistern. So entdecke ich in der Stunde Spielzeit auch einige, auf die ich hätte verzichten können. Dennoch, Atmosphäre und vor allem Seele hat der Silberling. Schön, wenn Tradition und Konservativsein so einen Spaß machen.

Snakecharmer


Cover - Snakecharmer Band:

Snakecharmer


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 58:24 (CD)
Label: Frontiers
Vertrieb: Soulfood