Review:

Scorpion Child

(Scorpion Child)

TIPP
SCORPION CHILD stammen aus Austin, Texas in den Vereinigten Staaten und hauen mit ihrem selbst-benannten Album ein Debut raus welches es dem Hörer schwer zu glauben macht, dass das wirklich die erste Veröffentlichung der Truppe sein soll. Seit 2006 am Musik machen, bis 2010 in der Musikszene von Austin unterwegs und nun mit einem Album in den Regalen, welches so ziemlich alles von klassischem Hard Rock über psychedelischen 70ger Sound bis Blues alles abdeckt – und dabei so klingt, als wäre die Truppe original aus der Zeit der Bands der sie sich klar als Vorbild bedient haben.

„Kings Highway“ oder „The Secret Spot“ versprühen den Charme des alten, psychedelischen Rocks und kommen mit entspanntem, teilweise etwas genretypisch-wirschem Sound daher der einen an DEEP PURPLE erinnern mag – aber nicht unbedingt muss, denn beide Songs haben viele Einschläge anderer Bands und Stile, gerade bei „Kings Highway“ aus dem Bereich des Blues. Oder wie erklärt ihr mir sonst die Kombination aus tiefenentspannten Bass-Vibes, einem ebenso entspanntem Drum Pattern und einigen, kurzen Gitarren-Bendings gefolgt von einem kraftvollen (eben an DEEP PURPLE erinnernden) Chorus?

„Liquor“ dagegen schlägt voll in die Rock Kerbe und klingt massiv nach den großartigen LED ZEPPELIN in den späten 70ern. Das macht nicht nur die Stimme von Sänger Aryn Black, auch das mit interessantem, ebenfalls naheliegend bluesigem Rhythmus aufgebaute Soundkonstrukt tut sein Werk dazu.

Wer auf knalligen Rock steht wird bei „Paradigm“ sein Seelenheil finden – mit simplen, aber clever gezocktem Riffing, fixem Tempo und einem punkig-fetzigen Sound der definitiv eines der Highlights der Platte markiert – da bleibt keiner still bei!

Bei „Antioch“ findet sich die Rock-Ballade die natürlich nicht fehlen darf – auch wenn sie mit einem coolen Solo und einem klaren Spannungsbogen zum Ende hin daher kommt und daher seinen durch das stumpfe Drumming ziemlich poppigen, recht langweiligen Anfang wieder rettet. Noch extremer macht es dann „Red Blood (The River Flows)“: Beginnt wie eine alte LED ZEPPELIN Ballade (und klingt auch ähnlich geil), wird zum Ende hin aber mit mehrstimmig aufgenommenen und gemixten Vocals noch einmal richtig kraftvoll – und das als leider letzter Song der Scheibe.

Fassen wir zusammen: SCORPION CHILD hauen mit ihrem self-titled Album einen absoluten Knaller auf den Markt. Abwechslungsreich und dabei gleichzeitig retro wie frisch und spannend – wer genug von LED ZEPPELIN und co. auswendig kann, gleichzeitig aber auch eine gute Portion deftigeren Hard Rock vertragen kann, der muss „Scorpion Child“ quasi anhören. Also, worauf wartet ihr?

Scorpion Child


Cover - Scorpion Child Band:

Scorpion Child


Genre: Hard Rock
Tracks: 9
Länge: 50:42 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner Music