Review:

Obscurity

(Obscurity)

Die nordrhein-westfälischen OBSCURITY gehören zu den Bands, die schon den Thorshammer kreisen ließen, als ein Großteil der Waldläufer-Kiddies der leider immer noch höchst veröffentlichungswütigen Viking/Pagan Metal-Welle das Wort „Methorn“ noch nicht einmal schreiben konnte. Und ähnlich wie etwa ihre Kollegen MINAS MORGUL oder die auf ewig unterbewerteten SUIDAKRA verstehen es die „Bergischen Löwen“ immer noch, echte Schlachthymnen zu schreiben, deren Fahrwerk waschechter (Black-) Metal ist und die völlig frei von nepalesischen Unkentröten oder sibirischen Kirmesharfen durch die Boxen donnern. Auf dem selbst betitelten sechsten Album des Quintetts finden sich wieder einige Granaten, die mitunter echtes Ohrwurmpotential offenbaren: der Titelsong, das brachial nach vorne hämmernde „Germanenblut“, das mit herrlichen Old School-Schwarzmetall-Stumpfriffs gesegnete „Strandhogg“ oder die treibenden Stampfer „Weltenbrand“ und „Fimbulwinter“ sind allesamt saustark und gehören zum Besten, was das Genre hierzulande in der letzten Zeit abgeliefert hat. Die einzigen Kritikpunkte (die das Album leider auch ganz knapp den „Tipp“ kosten) sehe ich in der Gleichförmigkeit des Materials sowie darin, dass nicht jedes der Stücke das Niveau der genannten Anspieltipps hält. Das sind am Ende aber Nuancen, die nix daran ändern, dass „Obscurity“ eine sehr gute Scheibe geworden ist, die nicht nur Hobby-Wikingern gefallen dürfte.

Obscurity


Cover - Obscurity Band:

Obscurity


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 51:13 (CD)
Label: Trollzorn Records
Vertrieb: Soulfood