Review:

Martriden

(Martriden)

Wer nur einen Blick auf das coole Cover-Artwork der selbst betitelten EP der Amis MARTRIDEN aus Harlowton, Montana wirft, wird unter Umständen an die letzten beiden Alben der deutschen Black Metaller DARK FORTRESS erinnert. Das liegt daran, dass auch diese Band auf eine der sehr gefragten, düsteren Arbeiten von Travis Smith zurückgegriffen hat, was schon vor dem ersten Höreindruck der Scheibe auf Qualität schließen lässt. Und enttäuscht wird man auch musikalisch nicht, auch wenn der Fünfer aus Amiland seine Einflüsse nur zu gerne preisgibt. Da werden schwedische Melodic Death-Ikonen wie DARK TRANQUILLITY, AT THE GATES und alte IN FLAMES genauso verwurstet wie ursprünglicher Gothic Metal der ersten Stunde Marke "Shades Of God" (PARADISE LOST) oder "Clouds" (TIAMAT). Auch kleine Ausflüge in blackmetallische Gefilde sind der Band dabei nicht fremd ("In Death We Burn"), aber es gelingt ihr noch nicht ganz, daraus mitreißende Songs zu kreieren. Alle vier teils überlangen Stücke dieser EP (die bei Amazon allerdings zum Vollpreis angeboten wird - warum auch immer) besitzen ein hörenswertes bis gutes Niveau, erreichen in ihrer Intensität aber nicht die Klasse von INSOMNIUM oder NOVEMBERS DOOM, die in diesem grob umrissenen Bereich einfach klasse sind. "Martriden" ist ein guter Anfang, aber ob man damit den europäischen Markt knacken kann, ist trotz einer amtlich fetten Produktion fraglich.

Martriden


Cover - Martriden Band:

Martriden


Genre: Metal
Tracks: 4
Länge: 25:42 (CD)
Label: Plastic Head
Vertrieb: Soulfood