Review:

Avatarium

(Avatarium)

Wenn CANDLEMASS/KRUX/ABSTRAKT ALGEBRA/etc.-Ikone Leif Edling zum Lava-Tanz bittet, steht die gesamte Genre-Zunft für gewöhnlich stramm, und so durfte man auch das selbst betitelte AVATARIUM-Debütalbum mit einiger Vorfreude erwarten… um dann nach spätestens fünf Durchlaufen eher ernüchtert denn begeistert zu sein. Auf „Avatarium“ wurde der „Fehler“ gemacht, eine sehr gut produzierte, partiell bombastische Doom-Platte abzuliefern, die leider unter einer erdrückenden Sterilität leidet. Das Songwriting bietet keinerlei Überraschungen, echte Düsternis kommt zu keiner Sekunde auf, und etwas Schmutz und Authentizität hätten ganz sicher nicht geschadet. Die Mitmusiker Marcus Jidell (Gitarre), Carl Westholm (Keyboard) und Lars Sköld (Drums) stammen aus dem Umfeld der oben genannten Bands/Projekte (Letzterer ist außerdem amtierender Trommler bei TIAMAT), und mit der zudem hübsch ausschauenden Jennie-Ann Smith hat man eine richtig gute Sängerin am Start, die Quietsch-Arien außen vor lässt und glücklicherweise nicht die Gotensirene macht. Am Handwerk liegt es also nicht, dass Songs wie „Moonhorse“, „Boneflower“ (die auch auf der ersten Single nebst der BLACK SABBATH-Coververison „War Pigs“ vertreten waren) oder „Lady In The Lamp“ nicht zünden wollen und zwar gut umgesetzte, jedoch leblose Kompositionen geworden sind, die zu keiner Sekunde an die Intensität der aktuellen Werke von JESS AND THE ANCIENT ONES, BLOOD CEREMONY oder JEX THOTH heranreichen. Schlechte Alben klingen definitiv anders, aber „Avatarium“ ist einfach zu glatt gebügelt, mit zu wenigen Ecken und Kanten und ohne echte Hammersongs und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eher den Mainstream erobern als die Underground-orientierte Doom-Szene.

Avatarium


Cover - Avatarium Band:

Avatarium


Genre: Doom Metal
Tracks: 7
Länge: 49:10 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner