Review:

Artless

(Artless)

Die Deutschpunk-Band ARTLESS aus dem Ruhrgebiet existierte nur sehr kurz, nämlich von 1979 bis 1981. Dabei brachte sie es immerhin auf zwei Veröffentlichungen, nämlich ein Demo (auf Kassette) namens „Tanzparty Deutschland“ und die 7-Inch „Mein Bruder is’en Popper“. 1990 hat Teenage Rebel das Demo wieder ausgegraben und auf Vinyl veröffentlicht, 2007 erschien es dann auch auf CD. Daraufhin haben sich zwei der Originalmitglieder mit vier weiteren Musikern zusammengetan, um ARTLESS wieder aufleben zu lassen. Jetzt ist das erste „richtige“ Album erschienen, und dieses klingt wie Old-School-Deutschpunk in Reinform: schnell, simpel, dreckig und authentisch, wobei auch noch einige Mitgröl-Refrains abfallen. Die Texte reichen von sozial- und politikkritisch bis witzig, mal wird es sogar im wahrsten Sinne des Wortes poetisch, denn der Text von „Erleuchtung“ ist ein Gedicht von Heinrich Heine. Die Songs, die sich eher auf der lustig gemeinten Seite befinden, wie „Baby nimm mich mit zu dir“, „Max Mustermann“ und „Schamhaar Sarah“, kommen allerdings etwas albern daher und wirken eher jugendlich-naiv und wollen nicht so recht zum fortgeschrittenen Alter der (Original)-Bandmitglieder passen. Ob dieses Comeback irgendjemand gebraucht hat, sei dahingestellt, sicher ist aber, dass die alten Haudegen hier ein Album abgeliefert haben, dass gleichzeitig nach alter Schule wie auch erstaunlich frisch klingt.

Artless


Cover - Artless Band:

Artless


Genre: Punk
Tracks: 14
Länge: 37:18 (CD)
Label: Teenage Rebel
Vertrieb: Cargo