Review:

Der Himmel brennt

(Wirksystem)

Welcome Back, liebe Neunziger... Bei den Riffs und Melodien, ja schon bei der Idee hinter dem Album "Der Himmel brennt" von WIRKSYSTEM kommt bei mir natürlich eine wunderschöne Neunziger-Nostalgie wieder hoch und läßt mich grinsen - OOMPH und frühe SUCH A SURGE hatten angefangen, DIE SCHWEISSER haben großartig weitergemacht, kann sich jemand noch an die hintersinnigen DAS AUGE GOTTES erinnern? Oder ZAM HELGA - deutlich platter und als Rohrkrepierer auf einem Major-Label? Auf der inzwischen siebten in eigener Regie veröffentlichen Tonzusammenstellung sind WIRKSYSTEM auf dem Weg von hinten durch die Brust direkt ins Auge dort angelangt, wo andere Ende der Neunziger aufgehört haben. "Tonzusammenstellung" ist übrigens absichtlich so kryptisch, denn dieses Demo darf sich jeder selbst ziehen - und anschließend brennen, was er von WIRKSYSTEM hören möchte. Ich würde dann allerdings den einen oder anderen Song von der MP3-Liste streichen - so sehr ich mich darüber freue, dass Brachialgitarren mit deutschen Texten, funky Breaks, lustigen Loops und spacy Melodien wiederkommen, so unausgegoren ist der eine oder andere. Die größte Schwäche von WIRKSYSTEM sind die Stimmen - so schief wie die Sängerin auf "Schmerz lass nach" kann ich auch singen, und Hauptsänger Silvo klingt auch am besten, wenn er schreit oder rappt - aber "Brüll, Löwe, Brüll" ist extrem dissonant, aua, aua. Fein gebreakt und gut gesungen ist zum Beispiel der Titelsong, und die Stakkato-Parts in "Ein Teil" gehören auch zu den Highlights. Fangt dort also mit dem runterladen an - und wenn euch das gefällt, macht weiter und supportet die Band - und wenn nicht, behauptet nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...

Der Himmel brennt


Cover - Der Himmel brennt Band:

Wirksystem


Genre: Crossover
Tracks: 15
Länge: 49:13 (CD)
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