Review:

Weltendämmerung

(Winterdome)

"Weltendämmerung" erzählt musikalisch die Legende um das Volk der Elasaj, deren Grausamkeit die Götter erzürnt - ergo: sie vertreiben das Volk. Die Hannoveraner Band WINTERDOME hat sich dieser Geschichte in Hörspiel-ähnlicher Form angenommen; Lesungen wechseln sich ab mit den Songs der Kapelle. Die Lesungen sind soweit okay, versprühen tatsächlich Hörbuch-Atmo, die Musik deckt die ganze Bandbreite zwischen ältere Gothic-Metal-Sachen wie Crematory bis hin zu doomigen Anwandlungen der Schublade My Dying Bride ab. Musikalisch ist das weitestgehend in Ordnung, die Gothic-Klamotten sind weder besonders originell, noch wirklich langweilig, die doomigen Geschichten könnten böser sein. Schließlich driften die Niedersachsen gelegentlich mal zum Mittelalter-Markt ab, auch hier ist die Musik weder sonderlich aufregend, aber auch lange nicht schwach. Außerdem besticht das dicke Booklet durch jede Menge Aufwand und Herzblut - wie überhaupt die gesamte Veröffentlichung sowohl an Gothic-Metal-Fans gerichtet sein dürfte, wie auch an Fans von Rollenspielen oder Herr der Ringe - eben an Fantasy- und Mytholgie-Fans. Bei aller Inbrunst, bei allem Wohlwollen: Wer sch nicht komplett in das Gesamtwerk hineinsteigert, den dürfte das Gequatsche zwischen den Songs alsbald nerven. Aber für solche Leute ist das Album wohl auch nicht gedacht. Und: Die 2-CD Edition mit der Musik/Hörbuch-CD enthält zudem eine "Music Only”-Bonus-CD - für die Gelaber-Ignoranten. Fazit: Abwechslungsreich und phasenweise auch interessant.

Weltendämmerung


Cover - Weltendämmerung Band:

Winterdome


Genre: Gothic Metal
Tracks: 18
Länge: 65:23 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood