Review:

The Imaginary Direction Of Time

(Winds)

Die noch frei lebende norwegische Schwarzmetallelite braucht fast gänzlich ein mehr oder weniger avantgardistisches Ventil als Ausgleich für ihre oft wenig innovativen Hauptbands. Tausendsassa Hellhammer an den Drums als prominentester Vertreter, spielt ohnehin auf vielen Hochzeiten und geht bei WINDS abwechslungsreiche Wege ohne im Vordergrund zu stehen. Muss er auch nicht, es gibt viele, die in diese Bresche springen. Positiv und herausragend ist der cleane und angenehme Gesang (Lars Eric Si). Nachdenklich und meist melancholisch ist dies die Basis, auf der alle Songs operieren. Der weite Raum der komplett durchkomponierten Songs mit wenigen Wiederholungen, wird von Streichern gefüllt: Manchmal ruhiger, oft aber auch opulent und bombastisch und im Zusammenspiel mit den Gitarren nicht selten sehr dramatisch. Zwischen den dichten Sounds klingt immer wieder ein Piano durch und bringt zusammen mit der Gitarre den progressiven Anspruch in die Musik. Klingt das Klavier noch recht gefällig, sind die verspielten Gitarrenfrickeleien in Kombination mit den sonst eher düsteren Sounds schon immer gewöhnungsbedürftig gewesen. Und sie sind bei allem technischen Anspruch auch das einzige vorhersehbare Element, ihr Einsatz erscheint manchmal etwas zu statisch an den berechenbaren Stellen. "The Imaginary Direction Of Time" bleibt dabei aber immer gut hörbar, zeigt sich eingängig und bewahrt dennoch eine Fülle an Details für den aufmerksamen Hörer.

The Imaginary Direction Of Time


Cover - The Imaginary Direction Of Time Band:

Winds


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 48:10 (CD)
Label: The End Records
Vertrieb: Plastichead Distribution