Review:

Vorspiel einer Philosophie der Zukunft

(Wende)

WENDE ist ein Ein-Mann-Projekt aus den USA, dessen auffälligsten Merkmal die interessante Verwendung der deutschen Sprache ist. Es ist immer wieder spannend, wie schlecht das jenseits des Atlantiks gemacht wird. "Vorspiel einer Philosophie der Zukunft" ist da ein Beispiel, ein anderes wäre die TV-Serie Grimm. BeI WENDE kann der Black Metal-affine Interessierte sechs überlange Songs erwarten, die sich musikalisch an BURZUM orientieren und dank der an Nietzsche erinnernden Texte - zum Glück auf Englisch - sowas Ähnliches wie philosophischen Anspruch haben, ohne in rassistischen Kackscheiß Marke Varg V. abzudriften. Spannend ist die Chose leider nur bedingt, denn in den vielen ausgedehnten Passagen schafft WENDE es nicht immer, den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Manchmal ist da zuviel Monotonie. Neben den Black Metal-Songs gibt es einige Synthie-Passagen, die weniger gelungen sind und den Fluß des Albums stören, anstatt als Verbindung zwischen den Songs zu dienen. Wirklich spannend sind die Black Metal-Anteile des Albums allerdings nicht, von daher ist das kein großer Verlust. Zu oft verlässt sich WENDE auf gedämpfte Gitarren und kehligen Gesang, ohne dass Melodien, Riffs oder Atmosphäre beim Hörer hängenbleiben. "Vorspiel einer Philosophie der Zukunft" zeigt exemplarisch auf, warum Ein-Mann-Projekte selten richtig gut sind: alles selbstgemacht heißt oft - wie in diesem Fall - alles nur so halb gut gemacht.

Vorspiel einer Philosophie der Zukunft


Cover - Vorspiel einer Philosophie der Zukunft Band:

Wende


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 55:41 (CD)
Label: Moribund Records
Vertrieb: Moribund Records