Review:

Eight Horses

(WANG WEN)

TIPP

WANG WEN, der Name hat einen asiatischen Klang - und richtig, China ist die Heimat der Band. Die Musik klingt nicht unbedingt danach, zumindest nicht an der Oberfläche. Im Kern schon eher, da sind Geduld, ein feiner Sinn für Ästhetik und unter geübter Zurückhaltung verborgenes Temperament zu spüren.

Die Band besteht seit ca.15 Jahren und ist mittlerweile recht bekannt, zumindest in den moderneren Metropolen des kommunistischen Staates. Nun machen sie sich auf, Europa zu erobern. Ihr achtes Album "Eight Horses" ist heuer als Vinyl und Download auf unserem Kontinent zu erhalten. Die Musik von WANG WEN oder besser gesagt ihre Kunst ist nahezu rein instrumental, und man darf sie, sofern man das will, unter Post Rock einordnen. Vorweg - "Eight Horses" bietet große Gefühle und eine Schönheit wie die beginnende Kirschblüte nach einem harten, entbehrungsvollen Winter.

"Northern Nord" startet zurückhaltend, sich langsam aufrichtend, um in voller rockiger Blüte gleichermaßen Trauer und Zorn zu versprühen, um ebenso langsam zu enden und in die zunehmende Dunkelheit zu verschwinden. "Sky of Dalian" schwebt zum Start schwerelos aus den Speakern, um im weiteren Verlauf an Dynamik und Gewicht zuzulegen. Zum Einsatz kommen hierbei Blasinstrumente, Klanghölzer und zur Mitte hin gar jazzige Rythmen. Ich könnte über jeden Song kleine Oden schreiben und meine Sprache versuchen, an ihr Limit zu führen. Doch könnte ich nicht ansatzweise vermitteln, was WANG WEN hier zaubern.

Das Ding ist gemacht für die Kopfhörer dieser Welt. Alles ist erlaubt, sofern es der Kunst dient. Schubladen? Grenzen? Müsst ihr woanders suchen. WANG WEN ist Rock, Jazz, Klassik, Folk, groß und klein, bunt und grau, hell und dunkel, schön und traurig - einfach immens gehaltvoll.

Eight Horses


Cover - Eight Horses Band:

WANG WEN


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 67:20 (LP)
Label: Pelagic Records
Vertrieb: Cargo Records