Review:

Sturm Und Klang

(Vogelfrey)

“Sturm und Klang” lautet der vielversprechende Titel des jüngsten Werks von VOGELFREY und mit “Sturmgesang” beginnt es standesgemäß mit vorwärtstreibenden Gitarren und eingängiger Violinenmelodie darüber; das Intro würde auch durchaus als Soundtrack eines Streifens über Piraterie oder die Vorzüge der Seefahrt taugen. „Tandaradei!“ dagegen schwankt zwischen zunehmend ernsthafter werdendem Text und Heitatei-Spaß-Klang und  „Hörner Hoch“, „Strohfeuer“  und „Alkoholverbot“ wiederum kredenzen dann ziemlich genau das, was man von Mittelalter-Rock erwarten würde, wenn die Erwartungshaltung niedrig und eher von metgetränkten Klischees geprägt ist. Das düstere, harte „Abschaum“ macht da schon deutlich mehr her, klingt weniger aufdringlich und geht dennoch ins Ohr. „Gold“ beschwört Piratenromantik, mit „Nachtgesang“ haben die Herren auch eine mit schöner Melodie versehene Ballade am Start, auch wenn man die Anstrengung, welche die tiefen Töne Sänger Jannik kosten, deutlich hören kann. Bei „Der Chirurg“ wird es noch eine Spur dunkler und härter, die Mittelalter-Elemente sind hier auf das nötigste beschränkt, auch „Apocalypsis“  hat stark Metal-Schlagseite.  Ähnliches gilt für „Bluthochzeit“, bei dem zu düsterer Grundstimmung möglichst brutal drauflos geknüppelt wird. Alles in allem wirkt „Sturm und Klang“ etwas unentschlossen, mit fröhlich-plattem Klischee-Mittelalter-Rock a lá "Hörner Hoch" auf der einen und harten Metal-Klängen auf der anderen Seite. Fazit: kein Meilenstein, aber für partyfreudige Genrefans kann es sich durchaus lohnen, ein Ohr zu riskieren.

Sturm Und Klang


Cover - Sturm Und Klang Band:

Vogelfrey


Genre: Folk
Tracks: 15
Länge: 63:21 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade