Review:

Wayfaring

(Valiance)

Bier kommt aus Deutschland, Wodka aus Russland, Kriegshetzer aus den USA und schlechter Metal aus Italien! Gemäß der geographischen Form dieses Landes sollte deren Musik doch Arsch treten?! Bis auf einige wenige rühmliche Ausnahmen (z.B. THUNDERSTORM) tummeln sich dort nur mäßige Trittbrettfahrer, die versuchen, die anhaltende True Metal - Welle für sich auszunutzen und den Leuten noch ein paar Euros aus der Tasche zu leiern. VALIANCE gehören aber definitiv zu den etwas besseren Vertretern ihrer Zunft, auch wenn "Wayfaring" zu keiner Zeit etwa HAMMERFALL- oder THUNDERSTONE - Niveau erreicht. Ich will damit sagen, dass die Band zumindest versucht, den berühmten MALMSTEEN - Light - Sound plus Highspeed - Keyboards zu vermeiden und sich stattdessen auf teilweise durchaus hörenswertes Midtempo konzentriert. Und tatsächlich kann man "Wayfaring" an einem Stück hören, ohne gleich in Versuchung geführt zu werden, den Druchlauf mit der "Skip" - Taste zu beschleunigen. Dafür sorgen vor Allem Sänger Carmine Gottardo, der nicht singt, als würde ihm jemand eine Rohrzange zwischen die Beine halten und Keyboarder Ciro Esposito, der zwar hin und wieder in Fidelorgien verfällt, aber sein Instrument sonst wirklich nur zur Untermalung verwendet, obwohl es doch sehr weit in den Vordergrund gemischt wurde. Die Gitarren der Herren Marco De Angelis und Mario Esposito drängen dem Hörer zwar oftmals den Yngwie auf, quietschen aber nicht so penetrant wie bei diversen Genrekollegen. So entpuppen sich Songs wie der Opener "The Less Beaten Path" oder "Neverending Flame" (mein Favorit des Albums) als hörenswerte Stücke, die recht ordentlich und (für Genreverhältnisse) druckvoll produziert wurden. Obwohl bei Weitem kein Referenzprodukt, ist "Wayfaring" für Freunde dieser Art symphonischen True Metals zumindest einen Testlauf wert.

Wayfaring


Cover - Wayfaring Band:

Valiance


Genre: Power Metal
Tracks: 9
Länge: 42:13 (CD)
Label: Black Lotus
Vertrieb: Audioglobe