Review:

Aeons In Sodom

(Urgehal)

Tod bedeutet meistens Verlust und Einsamkeit. Keine Frage, Trondr Nefas (URGEHAL, BEASTCRAFT, ANGST SKVADRON, ENDEZZMA) starb mit gerade einmal 35 Jahren viel zu jung. URGEHAL hatten zu diesem Zeitpunkt gerade sechs Alben veröffentlicht, wobei die erste Hälfte von Nummer Sieben auch schon fertig geschrieben war – von Trondr Nefas. Bei solch einem tragischen Einschnitt stehen Bands meistens vor einer großen Entscheidung: Auflösung oder Ersatz. Beides kam für Enzifer und Uruz nicht in Frage. So wurde weder ein Ersatz-Sänger arrangiert, noch die Band aufgelöst. Die verbleibenden URGEHAL-Mitglieder verabschieden sich mit „Aeons In Sodom“ von ihrem verstorbenen Vokalisten – und ihren Fans.


Die Vorgehensweise der beiden Norweger ist dabei mehr als spannend: Die Hälfte des Albums wurde von Trondr Nefas geschrieben, die zweite Hälfte von Enzifer vervollständigt. Einige Gitarren-Soli stammen ebenfalls von Trondr Nefas. Für den Rest (Gesang und Solos) engagierte das verbliebene Duo etliche Gastmusiker: Nocturno Culto (DARKTHRONE), M. Shax (ENDEZZMA), Mannevond (KOLDBRANN, Niklas Kvarforth (SHINING), Nattlefrost (CARPATHIAN FOREST) und Nag (TSJUNDER) haben URGEHAL ihre Stimme geliehen – um nur einige zu nennen. Musikalisch gesehen bietet „Aeons In Sodom“ einen guten Querschnitt durch die bisherige URGEHAL-Diskographie. Von leichten Thrash-Einflüssen („The Iron Children“), Death Metal-Einflüssen bis hin zu Heavy Metal- und groovigem Gitarrenspiel („The Sulphour Black Haze“) ist hier echt alles dabei.


Man könnte jetzt meinen, dass „Aeons In Sodom“ ein wenig gestückelt wird. Überraschender Weise ist das jedoch gar nicht der Fall, URGEHAL haben ihren alten Stil trotz der vielen Gastmusiker konsequent beibehalten. Das überrascht vor allem, da hier mit Hoest, Nattlefrost, Nag und Kvarforth ziemlich markante Stimmen auf der Liste stehen, was hier allerdings eher Gewinn als Chaos stiftet. „Aeons In Sodom“ ist alles in allem ein würdiger Abschluss der 22-Jährigen Bandgeschichte und ein würdiges Tribut an Trondr Nefas, der sich nicht im Grabe umdrehen braucht.


Anspieltipps sind vor allem „The Sulphour Black Haze“, „Norwegian Blood And Crystal Lakes“ und „Psychedelic Evil“. „Aeons In Sodom” ist ein Muss für jeden URGEHAL-Fan.

Aeons In Sodom


Cover - Aeons In Sodom Band:

Urgehal


Genre: Black Metal
Tracks: B01A6DOQJ6
Länge: 41:53 (CD)
Label: Seasons Of Mist
Vertrieb: Soulfood