Review:

Dawn Of The Nine

(Unleashed)

Da ist es nun: Das zwölfte Machtwerk der schwedischen Death-Legende UNLEASHED. Ja, Legenden sterben nie. So dürfte auch klar sein, dass sich mit „Dawn Of The Night“ sicher kein eigenes Grab geschaufelt wird.

Tatsächlich sind UNLEASHED ganz sie selbst geblieben und setzen hier die Saga der zwei voran gegangen Alben fort. Auch hier dreht sich alles um „Odalheim“ (Dazu später mehr). Harsche Death Metal-Vocals erzählen zu dreckig wütenden Gitarrenklängen (die vor dem ein oder anderen melodisch anmutenden Riff nicht zurück schrecken) nordische (Fantasie-) Mythen. Mal screamt der Sänger, mal gibt es ein flottes Soli, mal bricht die Band in rasendes Tempo aus – doch im Großen und Ganzen können die Schweden das mystisch, grollend, groovende Mid-Tempo als ihr Territorium bezeichnen. Wie auch schon bei „Odalheim“ sind hier einige Anleihen an den Black Metal erkenntlich – allerdings (leider) in etwas abgeschwächtem Maße.

Textlich basiert „Dawn Of The Nine“ wie die beiden Vorgänger (und vermutlich auch die kommenden Alben) auf einem Buch des Sängers und Bassisten Johnny Hedlund. So knüpft der erste Song namens „A New Day Will Rise“ direkt an den letzten Song des letzten Albums („The Great Battle Of Odalheim“) an und erzählt von den Folgen der vernichtenden Schlacht in Uppsala: Tote Könige und Krieger, zerbombte Kirchen und eine vom Krieg zerrüttete Stimmung. Durch den „Blot“(-Runenstein) auf dem Art-Work der Mut zum Neubeginn manifestiert, während Gräber und Ruinen im Hintergrund die Zerstörung offenlegen und das Licht wohl die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verheißt. Pär Olofsson hat hier als engagierter Art-Work-Künstler jedenfalls ganze Arbeit geleistet.

Ansonsten bietet „Dawn Of The Nine“ leider nicht allzu viele Überraschungen. Tatsächlich machen die Schweden nicht nur textlich da weiter, wo sie mit „Odalheim“ aufgehört haben. Trotz zahlreicher akkustik-Intros/-Outros und Windsampler en Masse hätte man sich hier doch ein Wenig mehr Abwechslung erhoffen können. Als Anspieltipps sind das etwas schwarz-metallischere „Where Churches Burned Once“, das mit melodischem Riffing aufwartende „Let The Hammer Fly“ und der Titeltrack zu empfehlen.
Wo UNLEASHED drauf steht, ist auch UNLEASHED drinn – und zwar jede Menge.

Dawn Of The Nine


Cover - Dawn Of The Nine Band:

Unleashed


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 44:52 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner