Review:

2. Gebot

(Unheilig)

Sehr bibelfest bin ich jetzt nicht, was das zweite Gebot also genau ist, müsste schon jeder selber nachschlagen. Fest steht, dass nach ihrem fetzigen Debut "Phosphor" und ihrer Weihnachts CD der selbstbetitelte Graf erneut am Start ist. Wem nach anspruchsvoller Unterhaltung gelüstet, wer Extreme tangieren möchte, der findet bei UNHEILIG wohl nicht das Glück. Für wen simple Melodien, größtenteils tanzbarer Stuff und pathosbeladener Gesang reicht um glücklich zu sein, der wird bei UNHEILIG sein Mekka finden. Und das ist nicht negativ gemeint. Die Mittel mit denen hier bei minimalem Aufwand das Maximum an einer düsteren Mischung aus NDH und Gothic/Electro wären: Gitarren: anspruchslos, aber wie so oft bringen sie eine latente Aggressivität in die Musik die ihr zu besseren Tanzbarkeit verhilft. Elektronik: Dominantes Element (neben dem Gesang), klischeebeladen und deshalb umso wirkungsvoller. Gesang: tief, künstlich und auf Dauer ermüdend. In der obersten Klasse spielt er nicht und doch ist da ein gewisses Potential - dieses stets hinter tieftönendem Pathos zu verstecken kann aber nicht ganz die Lösung sein. Und so sind mir grade die Balladen zu seicht und aufgesetzt geraten. "Schleichfahrt" auf der Bonus-CD dagegen steht UNHEILIG ziemlich ideal zu Gesicht und ist die Nische in der ich ihnen eher zutrauen würde. UNHEILIG sind entweder mit leichtem Augenzwinkern zu hören oder recht kompromisslos zum Tanzen geeignet ohne auf knallharte Beats zu setzen. Weswegen man sie mag ist völlig egal, bei zu unbedarftem Rangehen könnte eine vordergründige Oberflächlichkeit der Songs aber abschrecken.

2. Gebot


Cover - 2. Gebot Band:

Unheilig


Genre: Electro
Tracks: 12+5
Länge: 53:14 (CD)
Label: TCM
Vertrieb: Sony