Review:

Delirium Veil

(Twilightning)

Nach den ersten Tönen des sehr guten Openers "Gone To The Wall" schießt dem Hörer nur ein Gedanke durch den metallischen Schädel: STRATOVARIUS. Gehen nach den 27385 mehr oder weniger guten HAMMERFALL-Klonen nun auch die Stratokopisten auf die Pirsch? Nun, jein. "Delirium Veil" wurde von Timo Tolkki, seines Zeichens "Macher" bei den Stratos, adäquat in Szene gesetzt und allein schon aus diesem Grund geht das "Kopieren" in Ordnung und eine Hammerband wie STRATOVARIUS darf auch mal die eine oder andere gute Kopie abwerfen. Dabei setzen TWILIGHTNING auf diesem Debüt zum Glück nicht auf nervige Keyboard-Dominanz, sondern integrieren das Instrument, wie die Vorbilder, nahtlos in den Gesamtsound. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen und die Songwritingqualitäten des Sextetts liegen auch nicht gerade unter der Bodenplatte. Zwar fehlen noch die ganz, ganz großen Hits vom Schlage eines "Kiss Of Judas", "Legions" oder "Anthem Of The World", die Tolkki und co. zu einer der besten traditionellen Bands überhaupt werden ließen, aber die Wurzeln dafür sind zweifellos vorhanden. Mit "At The Forge" und "Jester Realm" hat man durchaus schon zu Beginn des Albums, nach dem Opener, zwei Hits am Start, die echte Ohrwurmknobeleinen zulassen und erstklassige Power-Ware bieten. Die restlichen Songs bewegen sich auf gutem, aber nicht herausragendem Niveau, sieht man einmal von dem Schlusstrack "Masked Ball Dalliance" ab, der sich ebenso sehr positiv abhebt und durchaus STRATOVARIUS-Niveau erreicht. Am Ende bleibt ein sehr gutes, aber nicht bahnbrechendes Debüt, das Fans, die die Stratos oder auch THUNDERSTONE mögen, zufrieden stellen sollte und großen Appetit auf mehr macht.

Delirium Veil


Cover - Delirium Veil Band:

Twilightning


Genre: Power Metal
Tracks: 9
Länge: 48:28 (CD)
Label: Spinefarm Records
Vertrieb: Spinefarm Records