Review:

Through The Looking Glass

(TOTO)

Tja, die wirklich legendäre kalifornische Band TOTO kann nun bereits auf eine über 25-jährige erfolgreiche Karriere mit Welthits wie "Hold The Line", "Rosanna" oder "Africa" zurückblicken. Von harten Schicksalsschlägen wurden man ebenfalls nicht verschont, denn 1992 verstarb völlig überraschend Schlagzeuglegende Jeff Porcaro, der seitdem durch den nicht minder grandiosen Simon Phillips ersetzt wurde. Mit ihren ständig wechselnden Sängern hatten sie es auch nicht so aber mittlerweile darf ja zum Glück wieder, der mit Abstand Beste Sänger für diese Band, Bobby Kimball seine Stimmbänder zum Einsatz bringen. Als einer meiner früheren Faves haben mich TOTO mit zunehmenden Jahren aber immer mehr enttäuscht und seit dem noch recht guten 92er Werk "Kingdom Of Desire" keine wirklich durchgehend gute Platte mehr gemacht. Die meiner bescheidenen Meinung nach mit Abstand sowieso beste CD von 1988 "The Seventh One" konnte sowieso leider nie mehr getopt werden.
Auf diesem jetzt erschienen reinen Coveralbum haben sich TOTO einige teils bekannte aber auch recht unbekannte Songs ausgesucht und mit ihrem speziellen Soundflair versehen. Egal, ob man den Jungs jetzt Einfallslosigkeit gerade zum Jubiläum vorwerfen möchte (neues Material wäre vielleicht schon origineller gewesen?!), wenn das dann so ausfällt wie das letzte schwache Studioalbum "Mindfields", dann ist mir sowas wie das hier dargebotene noch lieber. Auf jeden Fall ist "Through The Looking Glass" bei weitem nicht so schlecht, wie uns das so manche Kritiker gerne weismachen wollen. Sicher, daß TOTO haben hier "nur" gecovert und wie immer gerade bei solchen Geschichten, wird es die Fans in zwei Lager spalten, den einen gefällts, den andern halt nicht. Meine Kritikpunkte sind jedoch die geringe Anzahl der Songs (11) sowie der Totalausfall "It Takes A Lot To Laugh, It takes A Train To Cry" (Bob Dylan), man der Song an sich ist wirklich ein grottenschlechter 0815 Bluesstampfer. Ansonsten gibt’s soundmäßig insgesamt nix zu mäkeln allerfeinste Licks, Breaks für Gourmets, Arrangements der absoluten Sonderklasse und über allem schwebt dieser tolle glasklare Sound.
Mit "Could You Be Loved" lassen es TOTO sofort richtig grooven, "Bodhisattva" kommt ebenfalls erstaunlich frisch mit einem jazzigen Touch aus den Boxen - für mich aber ist das herausragende Stück von "Through The Lokking Glass" eindeutig die Interpretation von "While My Guitar Gently Weeps" hier stellt Steve Lukather einmal mehr mit seinem gefühlvollen Spiel seine Stellung als Spitzengitarrist mit einer ebenfalls guten Stimme unter Beweis. Weitere gelungen Versionen einer insgesamt guten Mischung sind der gelungene Reggae "Watching The Detectives", das lässige mit einem santanamäßigen Flair versehene "Maiden Voyage/butterfly" sowie das mit schweren Fast-Metalriffs ausgestatte "Living for The City" (Stevie Wonder). Beim etwas scherfälligen Traditional "House Of The Rising Sun" werden sich die Geister dann allerdings wieder scheiden.

Through The Looking Glass


Cover - Through The Looking Glass Band:

TOTO


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 55:38 (CD)
Label: Emi Electrola
Vertrieb: Emi Electrola