Review:

Kings Of Suburbia

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TOKIO HOTEL, eine Band, über die nicht viele Worte verloren werden müssen. Vom Magdeburger Nachwuchs-Act zu einer Teenie-Idol-Band und zurück. Ernsthaft, wer hat auf dem Schirm, dass die Band drei Alben und eine Best-Of am Start hat? Der Rummel um die Jungs, allen voran Sänger Bill, war bei allem auf und ab im Erfolg immer riesig. Irgendwann hatten TOKIO HOTEL die Nase voll und sind nach L.A. geflüchtet. Jetzt melden sie sich zurück, mit einem erwachsenen Album, so die Hoffnung. "Kings Of Suburbia" ist dann auch kein Teenie-Pop mehr, kein Nummer-Sicher-Kram. Es ist vor allem elektronisch und bemüht cool, mit noch mehr Effekten über Bill Kaulitz' Stimme, was nicht immer klappt. Manche Songs sind nett, so der Opener oder das DEPECHE MODE-lastige "Love Who Loves You Back", bei dem die Gitarren dezent zu hören sind. Songs wie das zu simple, zu bemühte und schlicht zu nervige "Girl Got A Gun" zehren dafür an den Nerven und scheinen das Album zu dominieren. TOKIO HOTEL bemühen sich, sind dabei aber zu verkrampft und haben ihrem Stamm-Songwriter nicht genügend Freiraum gegeben, denn so richtig will "Kings Of Suburbia" nicht zünden. Es ist eine nette elektronische Popplatte, von der einige Songs Club-Potential haben. Zum Hit taugt keiner. Immerhin befreien sich TOKIO HOTEL von ihrem Teenie-Idol-Image und werden erwachsen. Es ist spannend, einer Band dabei zuzuschauen, das ohne Frage - und es bleibt spannend, was die Jetzt-Amerikaner in den kommenden Jahren machen werden. Keiner Teenie-idol-Band ist es gelungen, länger als vier oder fünf Jahre aktiv und erfolgreich zu sein. Vielleicht gilt das auch für TOKIO HOTEL? Vielleicht müssen sich die Mitglieder neuen Projekten zuwenden und ihren Goldesel endgültig in den Stall schicken? Wir werden sehen, wofür sie sich entscheiden. 

Kings Of Suburbia


Cover - Kings Of Suburbia Band:


Genre: Pop
Tracks: 15
Länge: 52:49 (CD)
Label: Polydor
Vertrieb: Universal