Review:

Witchcraft

(TimeMage)

TIPP
Stefan Schenkel’s Wohnzimmer Productions sind mal wieder fleißig gewesen und nach siebenmonatiger Arbeit in den bewährten heimischen Wänden liefert das deutsche Nachwuchsprojekt TIMMAGE mit "Witchcraft" bereits Album Nummero drei ab. Wie immer in bereits bewährter hoher Qualität insbesondere was einen Underdog betrifft sowie unter dem bescheidenen Motto "Musik von Fans für Fans" bietet diese Platte innerhalb einer soliden Rahmenhandlung, die sich zwar mit der für härtere Musikgefilde nicht gerade brandneuen Thematik der Hexenverfolgung auseinandersetzt, wieder die gewohnt breite stilistische tiefe. Musikalische Genregrenzen oder gar heraushörbare bestimmte Bandvorbilder sind bei TIMMAGE quasi nicht auszumachen. Egal ob düsterer Dark Power oder symphonisch opulenter Prog Metal (Bombast) mit gelegentlichen Gothic Roots - die ausgewogene Mischung macht’s einfach. Im vergleich zu den Vorgängeralben beeindruckt mich neben en gewohnt abwechslungsreichen Tastenarrangements diesmal besonders die fette Gitarrenarbeit mit den klasse Soloparts des neuen Leadgitarristen Philipp (beiendruckend "On The Gallows") sowie ein ungemein wuchtiges Riffing mit sehr viel Power. Insgesamt vier neu Musiker hat Mastermind Stefan für "Witchcraft" um sich geschart auch die beiden Mädels mit ihren engelsgleichen Stimmen kann man als Volltreffer bezeichnen. Sabrina hat dabei ein etwas tiefer, leicht voller klingendes Organ und wirkt etwas routinierter am Mikro, Eva hingegen bietet ein etwas zerbrechlicheres recht hohes Timbre, dass mit etwas mehr Selbstvertrauen vorgetragen aber noch Steigerungspotential besitzt. Die männlichen Vocals sind meist leicht growlartig oder in den Chorgesängen auch mal clean gehalten wobei die Fraunestimmen klar dominieren. Die Produktion ist für Homerecordingmaßstäbe sowieso mehr als absolut in Ordnung bloß der manchmal etwas zu flach programmierte etwas schepprige Schlagzeugsound stört manchmal leicht den Hörgenuß - nächstes mal bitte einen richtigen Drummer ins Boot holen. In Punkto Artwork gibt’s (im Gegensatz zu den Vorgängern) von mir diesmal nichts mehr zu kritteln Lutz Schmierbach hat eine klasse Job abgeliefert und nicht nur deshalb weil die "böse" Hexe etwas stark barbusig ausgefallen ist, dass Auge isst aber halt auch mit. Das Songmaterial bietet reihenweise absolut klasse gemachte Tracks mit geilen Melodien, in üppigen Arrangements aber auch viele straight abgehende Nummern mit vielen schnellen und aggressiven Gitarrenvibes. Aus dem insgesamt hochwertigen Material der 12 Titel fällt es mir nicht gerade leicht einige Sachen herauszuheben aber die beiden ausdrucksstarken Balladen "Godess Of The Moon" (vergesst NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION .. im Ernst!) sowie "Kettle Of Steel" ein wunderbar folkig geprägtes Stück, das weltklasse instrumental "The Summoning" (erinnert mich am Anfang an einen alten Ozzy Osbourne Solosong) mit diesen rassigen Gitarren bzw. Keyboardduellen in Serie, "Lucid Dream" eine typischer Tempohymne sowie das symphonisch aber trotzdem treibende "Jodicium Die" mit dieser sich eingrabenden Killerhook stechen dann doch noch besonders heraus. "Witchcraft" ist absolut empfehlenswert, ich stell' mir gerade vor, was Stefan & Co. unter professionellen Bedingung noch alles aus TIMMAGE herausholen könnten .. ja ich weiß is nicht eure Philosophie aber trotzdem wäre dies doch mal einen Versuch wert. Genug geträumt, diese CD mit Musik ohne (metallische) Grenzen und stilistische Scheuklappen gibt es jetzt für amtliche 5 Euro (+Porto) auf der Band-HP und da sollte man sich schleunigst hinbegeben und käuflich tätig werden!

Witchcraft


Cover - Witchcraft Band:

TimeMage


Genre: Alternative
Tracks: 12
Länge: 59:18 (CD)
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