Review:

Standing At Your Own Grave

(The Vibes)

Auch im beschaulichen Schweizer Städtchen Aarau lässt es sich vorzüglich rocken. Das beweisen THE VIBES nun schon seit 13 Jahren. Das Trio hat sich dreckigem Hard Rock mit Southern-Einschlag verschrieben, und gerade eben konnte es den Release des vierten Albums „Standing At Your Own Grave“ feiern.

Schon die Songtitel lassen erahnen, dass hier nicht mit Rock 'n' Roll-Klischees gegeizt wird: „Pussy Lover“, „Liquor Store Blues“, „Lone Gunman“, „Time To Live, Time Do Die“ – hier wird wirklich nichts ausgelassen. Auch musikalisch erfinden die VIBES das Rad nicht neu. Müssen sie ja aber auch gar nicht, wollen Sie ziemlich sicher auch nicht, und macht ja auch überhaupt nichts. Vor allem nicht, weil die Songs durchgehend Spaß machen. Das Spektrum reicht dabei von schnellen Nummern, wie „Pussy Lover“, „Feast Of Flesh“ oder „Liquor Store Blues“, über groovendes Mid-Tempo, wie in „No 6 Butcher Street Pub“, dem trocken stampfenden „Shout It Loud“ oder dem durch Blues-Harp verstärkten „Half God“, das swingende „Pocket Liberty“ und den ruhigen, düsteren Titelsong bis hin zur fast komplett akustischen Western-Ballade „Lone Gunman“. Im Hintergrund gesellt sich auch immer mal wieder eine Orgel dazu und setzt bluesige Akzente. Die Songs sind simpel gestrickt und kommen schnell zum Punkt, dabei gelingt es den VIBES immer wieder, melodische Ohrwurm-Refrains abzuliefern. Angenehmerweise wurde bei der Produktion nicht auf Hochglanz gesetzt, stattdessen gibt es schön abgehangene, dreckige Gitarren und rohe Drums zu hören. 

Ein gelungenes Album also, das ordentlich rockt und rotzt, dabei aber auch durch seine Vielseitigkeit überzeugt und trotz der US-amerikanischen Prägung erstaunlich authentisch wirkt.

Standing At Your Own Grave


Cover - Standing At Your Own Grave Band:

The Vibes


Genre: Hard Rock
Tracks: 14
Länge: 59:17 (CD)
Label: Lux Noise
Vertrieb: Cargo