Review:

Doomsday King

(The Crown)

Es scheint nicht recht rund zu laufen mit den THE CROWN-Nachfolgern, weder STOLEN POLICECARS noch ANGEL BLAKE kamen so richtig aus dem Quark. Einzig ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET läuft einigermaßen, so dass die Abwesenheit von Elvis-Lookalike Johan Lindstrand nicht überrascht. Jonas Stålhammar heißt der neue Mann am Mikro, der einen überzeugenden Job abliefert und Mr. Lindstrand zumindest auf Platte ersetzen kann. Der Rest der Band hat in den vergangenen Jahren nichts verlernt, was „Doomsday King“ zu einer handwerklich guten Scheibe macht, egal ob THE CROWN rasend schnell unterwegs sind („Soulslasher“) oder sich an Mid Tempo-Stampfern Marke „The Tempter And The Bible Black“ versuchen. Was „Doomsday King“ allerdings wirklich fehlt, ist der Schuss Genialität, der aus dem eigentlichen Abschiedswerk „Possessed 13“ erst das grandiose Album machte, das es ist. THE CROWN haben die Bissigkeit, die Rotzigkeit verloren, die sie Anfang des Jahrzehnts so gut machte – „Doomsday King“ ist erwachsener und durchgeplanter geworden, fast so als hätten sich die Schweden erst am Reißbrett ein Schema des Albums erstellt und dann die Songs geschrieben. Der Charme der alten THE CROWN-Sachen war doch der, dass sie gefühlt ohne Plan vorgegangen sind und ihre Rotzigkeit gekonnt auf Platte bannen konnten, ohne dass es zu einer chaotischen, unstrukturierten Lärmorgie verkam. „Doomsday King“ ist gut geschrieben, aber zu seelenlos, um an die alten Sachen wirklich heranzukommen. Stockholm gegen Dubai, quasi: beides schönes Städte, aber nur ein von beiden hat Charme.

Doomsday King


Cover - Doomsday King Band:

The Crown


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 44:7 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI