Review:

Flying With The Owl

(The Beauty Of Gemina)

Michael Sele ist zurück: mit „Flying With The Owl“ erscheint das neue – mittlerweile achte – Album des Masterminds von THE BEAUTY OF GEMINA. Dass das Werk ausgerechnet im Herbst das Licht der Welt erblickt, passt wie die Faust auf´s Auge, schließlich sind THE BEAUTY OF GEMINA nicht gerade für ihre überbordende Fröhlichkeit und Lebenslust bekannt. „Flying With The Owl“ ist allerdings selbst für Michael Sele-Verhältnisse ausgesprochen schwermütig, um nicht schon zu sagen depressiv geraten. All jenen, denen ohnehin schon der Herbst-Blues auf´s Gemüt schlägt, wird damit hier zur Vorsicht geraten (oder zumindest zum Bereithalten von Antidepressiva). Praktiziert wird absoluter musikalischer Minimalismus: auf das Nötigste beschränkt, nahezu durchweg komplett ruhig gehalten, gleichzeitig aber atmosphärisch sehr dicht, mitunter auf eine spröde Art fast schon elegisch. Große Melodien fehlen, was sicherlich durchaus Teil des Konzepts ist, einem durch die dadurch vermittelte Trostlosigkeit nach einer Weile aber irgendwie auf die Stimmung drückt. Einzig und allein „Tunnel Of Pain“ hebt sich vom Gesamtsound des restlichen Albums ab und kommt unerwartet flott daher, was dem Hörer eine wohltuende Pause von der auf Dauer doch ziemlich niederdrückenden Schwermut gibt. „Flying With The Owl“ gleich einem Gemälde: ein düsteres, trostloses Gemälde zwar, aber nichtsdestotrotz ein Gesamtkunstwerk, das aus den genannten Gründen jedoch nur in Maßen genossen werden kann.

Flying With The Owl


Cover - Flying With The Owl Band:

The Beauty Of Gemina


Genre: Gothic
Tracks: 11
Länge: 45:3 (CD)
Label: TBOG
Vertrieb: Alive