Review:

Dualism

(Textures)

TEXTURES haben im Vorfeld zur “Dualism”-Aufnahme einige Neuerungen verkraften müssen: neues Label, neuer Keyboarder und vor allem ein neuer Sänger. Der heißt Daniel de Jongh, hat bis 2010 bei CILICE gesungen und sich einen ganz schweren neuen Job ausgesucht, ist doch sein Vorgänger Eric Kalsbeek ein verdammt guter Sänger. Mr. De Jongh hat sich davon aber nicht beeindrucken lassen, zumindest in der Studiovariante kann in allen Belangen überzeugen: seine Growls sind kräftig, der Wechsel von hart zu zart funktioniert jedes Mal und beim klaren Gesang ist er seinem Vorgänger sogar ein Stückchen voraus dank einer leicht fieser klingenden Tonlage. Der Wechsel am Keyboard macht sich dagegen nicht so sehr bemerkbar, immerhin hat der neuen Mann ja auch schon mehrmals Live ausgeholfen. Eine Veränderung, die so nicht zu erwarten war, gibt es aber noch: beim Songwriting haben sich TEXTURES verändert, sie sind variabler geworden, die Songs agieren öfter im Mid Tempo und sind einen Tick düsterer. Funktioniert bei „Black Horse Stampede“ und "Minor Earth, Major Sky" richtig gut, während "Singularity" zeigt, dass auch der frickelige Progressive Metal im Hause TEXTURES noch gemocht wird. Kritisch sind die poppigen Tracks, in denen sich die Band erkennbar um Eingängigkeit bemüht und den Härte- und Frickelgrad sehr zurück geschraubt hat – Songs wie „Reaching Home“ sind die ersten, die beim mehrmaligem Hören des Albums übersprungen werden, für mehr sind sie einfach nicht interessant genug. „Dualism“ ist ein überraschendes Album geworden, immerhin geht die Band hier nicht auf Nummer Sicher, sondern experimentiert, was genauso oft zu gutem wie schlechtem Ergebnis führt. Einige gute Songs finden sich auf dem Album, genau wie die Erkenntnis, dass Neu-Sänger Daniel einen guten Einstand hinbekommen hat. Die Zukunft sieht für TEXTURES ganz gut aus, zumindest wenn sie sich beim nächsten Album darauf verständigen, weniger poppige Elemente zu nutzen.

Dualism


Cover - Dualism Band:

Textures


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 56:20 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner Music