Review:

Ihr wolltet Spass

(Tanzwut)

"Das tut juut" singt der Teufel im ersten Song "Wieder da". Und er hat Recht. Natürlich wird es haufenweise Leute geben, die TANZWUT vorwerfen bei In Extremo, Rammstein und STS abzukupfern. Und? Eben! Natürlich findet der tanzwütige Hörer Zitate eben jener Bands. Aber erstens bin ich kein Stück objektiv, was diese Band betrifft, weil sie nämlich mit "Eiserne Hochzeit" die amtliche Hymne auf meinem Lieblingsverein 1. FC Union Berlin gemacht haben. Und zweitens haben die Hauptstädter mit eben jenem Teufel eine unglaublich charismatische Stimme in ihren Reihen. TANZWUT bewegt sich in der Schnittmenge aus Metal, Rock, Elektronik und Mittelalter-Musik. Spielmannsgegaukel (Im dudelsack-geprägten Titelstück "Ihr wolltet Spaß"), Corvus-Corax-Zitate ("Caupona"), Metal-Mania (Wie zu Beginn von "Der Traum". Das metallische Intro wechselt sich dann mit devil-ischen Erzählungen und unglaublich eingängige Gesangslinien abgelöst wird). Hier ´ne hübsche Ballade ("Für immer"), da ´nen fetzigen Rocker ("Erdbeerrot"), oder dort das techno-klerikale "Fatue" - TANZWUT zeigen sich wirklich extrem abwechslungsreich. Mögen andere den Mix aufgesetzt, berechnend, stumpf und oberflächlich finden, mir macht die Scheibe wirklich Spaß. Es gibt genügend andere Engel auf der Welt, aber nur einen Teufel. Und dieser singt bei TANZWUT. Eisern! "Für immer"!

Ihr wolltet Spass


Cover - Ihr wolltet Spass Band:

Tanzwut


Genre: Metal
Tracks: 12
Länge: 49:5 (CD)
Label: Pico Records
Vertrieb: EFA