Review:

Tidal Wave

(Taking Back Sunday)

Gut zwei Jahre nach ihrer letzten Platte melden sich TAKING BACK SUNDAY mit "Tidal Wave" zurück - und überraschen beim ersten Hören mit punkigen Klängen, die THE CLASH und RAMONES zitieren ("Tidal Wave"). Ein wenig überraschend, sofern die Band nur auf Emocore reduziert wird. Wer sich in Erinnerung ruft, dass auch TAKING BACK SUNDAY älter werden - shocking! - und sich Kollektiv unterschiedlicher Persönlichkeiten verändern, wird "Tidal Wave" leichter einordnen können. Die Band hat sich US-Singer/Songwriter-Folk ("Homecoming") und dem Punkrock in der Poppunkvariante ("Fences") zugewandt, ohne dass die TAKING BACK SUNDAY-Trademarks wie der charismatische Gesang oder die emotional dichten Songs darunter leiden müssen.

Im Grunde ist "Tidal Wave" die konsequente Weiterentwicklung des Bandsounds - und vor allem der Lyrics. Über die Jahre sind TAKING BACK SUNDAY in denen - auch wenn das Wort oft negativ konnotiert ist - erwachsener geworden. Die in den Songs und Alben verarbeiteten Probleme haben sich geändert, genau wie sich der Blick auf die Welt verändert hat. Am Ende macht "Tidal Wave" einfach Spaß, dank der facettenreichen und super eingängigen Songs, des positiven Vibes und der Gelassenheit, die gleichzeitig spürbar wird. Wer mit der Band großgeworden ist, wird hier Brüder im Geiste finden. Ebenso sollten THE GASLIGHT ANTHEM-Fans und SOCIAL DISTORTION-Anhänger ruhig reinhören, auf Klischee-Emokids werden sie nicht stoßen. Ein schönes Album und ein schönes Beispiel für die Veränderung einer Band. 

 

Tidal Wave


Cover - Tidal Wave Band:

Taking Back Sunday


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 47:50 (2-LP)
Label: Hopeless Records
Vertrieb: Hopeless Records