Review:

Noregs Vaapen

(Taake)

TIPP
Mann kann von TAAKE und ihrem einzigen festen Mitglied Horst halten, was man will: Mitte der 90er aufgetaucht und sich ins von Bands wie DARKTHRONE, MAYHEM und BURZUM gemachte Nest gelegt, die strunzdumme „Ich-wollte-nur-ein-Bissel-provozieren“-Aktion in Essen inklusive der gar nicht so dummen „Wir-laden-den-Horst-dann-mal-wieder-aus“-Aktion diverser Festivalveranstalter sowie das (spätestens dann als Nebenwirkung folgende) Generieren vieler Fans aus dem moralischen und geistigen Prekariat. Das „Dumme“ ist nur, dass TAAKE bis heute immerhin musikalisch überzeugen können und sich auch von ekligen NSBM-Anhaftungen befreien konnten. Ansonsten wäre auch eine Zusammenarbeit mit einigen der größten Künstler der norwegischen Schwarzheimer-Szene gar nicht möglich gewesen, wie sie auf „Noregs Vaapen“ eindrucksvoll umgesetzt worden ist. Das fünfte Studioalbum des kontroversen Herrn gehört nämlich zum Besten, was TAAKE bis heute abgeliefert haben; auf den insgesamt sieben Songs geben sich unter Anderem Nocturno Culto (DARKTHRONE), Attila Csihar (MAYHEM), Demonaz (IMMORTAL) und Skagg (GAAHLSKAGG, DEATHCULT) die Klinke in die Hand, und außerdem ist auf „Noregs Vaapen“ das komplette Line-Up der Band (wenn auch nie gleichzeitig) zu hören, so dass die Scheibe ein nahezu echtes Bandalbum geworden ist, das mit durchweg sehr geilen und musikalisch und songschreiberisch durchdachten Stücken punkten kann. Pfiffige Details wie das Mellotron gegen Ende des Openers „Fra Vadested Til Vaandesmed“ oder das herrliche Banjo-Solo in „Myr“ sind da nur Eckpunkte eines Albums, das sich den „Tipp“ redlich verdient hat. Norwegen-Scheiß in seiner originelleren Form!

Noregs Vaapen


Cover - Noregs Vaapen Band:

Taake


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 46:49 (CD)
Label: Dark Essence Records
Vertrieb: Soulfood