Review:

666 Total Evil

(Taaboo)

Schon dem Albumtitel und den Fotos im Booklet, auf denen sich die Band in Panzerknacker-Kostümen präsentiert, kann man entnehmen, dass es den Schwaben nicht ganz bierernst mit ihrer Musik und mit sich selbst ist. Man sollte aber nicht den Fehler begehen, sie für eine reine Spaß-Kombo à la A.O.K. zu halten, denn ihre Musik und Texte sind durchaus nicht ohne Anspruch. Im Unterschied zur vorhergehenden "V"-EP präsentiert der Fünfer auf seinem sechsten Release deutlich mehr Metal als Punk und macht auch dabei seine Sache gar nicht schlecht. So ballert beispielsweise "Reborn" ordentlich aus den Boxen und verbindet amtliches Death Metal-Gegrunze in der Strophe mit einem gesungenen Ohrwurm-Refrain. Auch "666 Total Evil" klingt wirklich böse - bis dann irgendwann das Thema von Pippi Langstrumpf einsetzt. Wie gesagt, man sollte die Band nicht zu ernst nehmen. Mir persönlich gefallen die Songs aus der Deutschpunk-Ecke aber wesentlich besser. So überzeugen etwa "Nichts Ist Wie Es Scheint" oder "Lüge Oder Wahrheit" nicht nur durch gute Texte, sondern auch durch schöne Mitgröl-Refrains, rotzigen Gesang und eine Energie, die immer nach vorne geht. So sollten die HOSEN heute eigentlich klingen! Der beste Song ist allerdings direkt der Opener "Hass Mich", der ein wenig an die DIMPLE MINDS erinnert. Indem TAABOO hier ein MAIDEN-artiges Gitarrenthema mit punkigem Riffing kombinieren, verbinden sie gekonnt Metal und Punkrock und dürften damit auf jedem Konzert wildeste Pogo-Attacken auslösen. Unterm Strich ist "666 Total Evil" eine mehr als gelungene und abwechslungsreiche Scheibe geworden, der man die Spielfreude und Energie der Band deutlich anhört. Auch wenn sich durch das Album ein leichter Trash-Faktor zieht und die Punk-Songs wesentlich besser kicken, machen die Jungs einfach Spaß und man ist immer wieder gespannt, was ihnen als nächstes einfällt.

666 Total Evil


Cover - 666 Total Evil Band:

Taaboo


Genre: Punk
Tracks: 10
Länge: 33:2 (CD)
Label: Cosmic Star Records
Vertrieb: