Review:

Only to Rise

(SWEET & LYNCH)

Frontiers haben mal wieder einen ihrer Vertragskünstler dazu angehalten, ein neues Projekt für die geneigte Hörerschaft aus dem Boden zu stampfen. Diesmal geben sich Sänger und Gitarrist Michael Sweet (STRYPER, kurzzeitig BOSTON) und Gitarren-Künstler George Lynch (ex-DOKKEN, LYNCH MOB) als Galionsfiguren die Ehre, ergänzt werden sie durch James Lomenzo am Bass (WHITE LION, ex-MEGADETH) sowie Schlagzeuger Brian Tichy (ex-WHITESNAKE). Was man von solchen, oft nur im Studio zusammengefügten Kooperationen halten mag, ist wohl Ansichtssache. Auf "Only to Rise" wird zumindest einiges richtig gut gemacht.

Klingt der Name der "Band" auch ein wenig süß, so ist doch ordentlich Pfeffer in den Rillen. Das eröffnende "The Wise" hat eine scharfe Kante sowie einen Refrain, der sich auf Anhieb festsetzen kann. Michael Sweets charaktervolle Stimme, oft gepaart mit Chören, prägt den Sound des Projekts und so verwundert es auch nicht, dass die geflügelten STRYPER einem immer mal wieder durchs Kleinhirn fliegen, fast so hart und heavy wie auf der letzten Studioscheibe ("No more Hell to Pay") der "Streifenhörnchen". Ein Bein fest im 80er Hardrock amerikanischer Prägung und eines auf nahezu metallischem Untergrund ("Recover"). George Lynch spielt sich nie plump in den Vordergrund, sondern er pflastert gelenk seine Riffs songdienlich unter die Nummern. Oft sind es die kleinen musikalischen Ideen, die der Gitarrist gekonnt in oder um die Songs webt, die den entscheidenden Unterschied machen. Die AOR-Nummer "Love Stays" ist songwriterisch und von der Performance her ein akustisches Schmankerl erster Güte. Der Song unterstreicht eindrucksvoll die Qualität der beteiligten Musiker und Michael Sweets Klasse als Songwriter.

Ob man die Musiker in dieser Besetzung jemals gemeinsam auf der Bühne sehen wird, auch wenn das teilweise so kolportiert wird, darf bezweifelt werden. SWEET & LYNCH ist wohl sicher keine Band, die auf Dauer Bestand haben wird. Und wie schon eingangs erwähnt, bleiben Zweifel an der Motivation solcher mehr oder weniger auf dem "Reißbrett" entstandenen "Zusammenhortung" von Musikern. Aber am Ende des Tages zählt, was hinten raus- ... bzw. was beim Fan ankommt. Und bei "Only to Rise" ist das Ergebnis - wenn auch nicht von vorne bis hinten, aber doch zum größten Teil - wertig und gelungen.

Only to Rise


Cover - Only to Rise Band:

SWEET & LYNCH


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 49:23 (CD)
Label: Frontiers
Vertrieb: Souldfood