Review:

Blues From Hell

(STRAY TRAIN)

Eine der Überraschungsbands des letzten Jahres laden nach. "Blues From Hell" heißt das neue Werk, und nicht nur der Titel ist griffiger und marktkompatibler, nein auch der Inhalt ist gereifter. Heuer bieten die Slowenen immerhin 12 Songs mit fast 50 Minuten Spielzeit - das sind drei Songs und eine Viertelstunde mehr Vergnügen als beim formidablen Debüt. Allerdings ist spürbar, dass doch etwas mehr Druck auf dem Quintett gelastet hat. So werden die Power und der Groove zwar mehr kanalisiert, aber die Lockerheit und Coolness des Erstgeborenen vermisse ich doch ein wenig. Dafür ist die Stimme von Luka Lamut noch einen Tick kräftiger und seine Performance eindringlicher. Mich erinnert der Gute immer mehr an Jeff Keith von TESLA, und auch musikalisch werden die Parallelen zu der kalifornischen Hard Rock-Größe immer deutlicher: amerikanischer, erdiger, bluesiger Hard Rock wie ihn GREAT WHITE und eben TESLA mach(t)en - und das so authentisch, dass es kaum zu glauben ist, dass die Jungs eher aus Orten wie Murska Sobota, Ljubljana oder Maribor stammen als aus Sacramento, Houston oder Dallas. STRAY TRAIN haben das Niveau nahezu gehalten und durch beständiges Touren an Finesse und Erfahrung dazu gewonnen. Vielleicht noch ein oder zwei zwingendere Melodien, aber ansonsten mausert sich der Fünfer langsam zum europäischen Hoffnungsträger des bluesigen Hard Rock. Und das alles in nur zwei Jahren - beeindruckend!
 

Blues From Hell


Cover - Blues From Hell Band:

STRAY TRAIN


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 49:45 (CD)
Label: Saol
Vertrieb: H'art