Review:

The Season Of The Witch

(Stormwitch)

Die Sturmhexe reitet wieder. Einerseits gehören STORMWITCH zu den dienstältesten Combos Deutschlands, andererseits spalten die Schwaben die Metalgemeinde zumindest mit ihren Spätwerken. Während die ersten Alben gemeinhin als unterbewertet und zumindest als Semiklassiker gelten, wird STORMWITCH mit zunehmendem Alter ein gewisser Hang zum Kitsch unterstellt. Auch ich als ausgewiesener Fanboy muss gestehen, dass die Grenze von Hymne zu Zuckerwürfel doch ein ums andere Mal überschritten wurde. Aber ich mag Süßes. Sowohl beim Essen, als auch in der Musik. Und man muss Andy Mück und seinen Mannen respektvoll attestieren, dass sie einen Scheiß auf solche Meinungen geben und eisenhart bzw. eben zuckersüß ihren Stiefel durchziehen. Selbiger gerne als Overknee und mit Rüschenhemd. Cheffe Andy Mück ist stimmlich kaum gealtert und sein leicht nasaler Gesang sticht unter Tausenden hervor. Auch über 10 Jahre nach dem letzten Werk „Witchcraft“ klingen STORMWITCH 100% nach STORMWITCH. Es kann einem gefallen, was STORMWITCH machen oder eben auch nicht, aber STORMWITCH besitzen Ausstrahlung, Eigenständigkeit und Attitüde und das ist mehr, als viele andere Combos vorzuweisen haben. Dazu kommen noch veritable melodische Metal Hymnen wie „Last Warrior“ oder das Titelstück. Mir persönlich hat es auch das relaxte „Harper In The Wind“ angetan. Natürlich ist das hier kein zweites „Tales Of Terror“ oder „The Beauty And The Beast“, aber es ist auf Augenhöhe mit den beiden Vorgängerwerken. STORMWITCH bleiben sich auch auf „The Season Of The Witch“ treu und das ist auch gut so. Anhänger entspannter melodischer Heavy Mucke können hier neue Freunde finden. Alte greifen sowieso zu. 

The Season Of The Witch


Cover - The Season Of The Witch Band:

Stormwitch


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 48:27 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood