Review:

4 1/2

(Steven Wilson)

STEVEN WILSON hat erst 2015 mit „Hand.Cannot.Erase“ wohl eines der spannendsten Prog-Rock Alben der jüngeren Vergangenheit veröffentlicht. Das Konzeptalbum, inspiriert durch die gruselig-düstere Geschichte einer Frau in London, welche (scheinbar ohne vermisst zu werden) bei laufendem Fernseher 2 Jahre tot in ihrem Apartment lag war bereits absolut das, was man einen würdigen Nachfolger zum ebenso großartigen „The Raven That Refused To Sing“ von 2013 nennen musste.

„4 ½“ ist stellt gewissermaßen nun eine Brücke zwischen „Hand.Cannot.Erase“ und einem kommenden 6. Studio-Album dar und beinhaltet Songs aus den vorherigen beiden Alben, welche es nicht auf erwähnte Vorgänger schafften. Dazu kommt eine neue Version eines PORCUPINE TREE Songs („Don’t hate me“).

Aber wer nun bereits mit dem Lesen aufhören will muss sich nun zur Ausbildung sofort PORCUPINE TREEs „Recordings“ (2001) anhören – quasi gleiches Prinzip, tolle Platte.

Jedenfalls: Inhaltlich bietet „4 ½“ wenig Überraschendes. Wilson weiß mit seinem mitunter bedrückenden, mitunter aber auch durchaus lebendigen Prog-Rock zu unterhalten. Opener „My Book Of Regrets“ gönnt sich knappe 10 Minuten in verschiedenen, meist recht lebendigen Stimmungen, mal mit einem proggigen-Bass-Part, mal mit etwas mehr Vocals, mal mit etwas mehr Geklimper am Tasteninstrument. „Years Of The Plague“ (instrumental), „Happiness III“ und „Sunday Rain Sets In“ (Instrumental) drehen etwas an der Serotonin-Schraube, treiben das Album aber etwas melancholischer voran als der Opener. „Vermillioncore“ schraubt sich dann wirklich quer durch einen proggigen Drogenkoffer und ist für mich das definitive Highlight der Platte.

Fazit: Kein Standalone-Album in dem Sinne, nicht en pair mit „Recordings“, aber definitiv lohnenswert.

4 1/2


Cover - 4 1/2 Band:

Steven Wilson


Genre: Progressive
Tracks: 6
Länge: 37:8 (CD)
Label: KScope
Vertrieb: Edel