Review:

Jewels Of The Forest (Re-Release)

(Steel Mill)

TIPP
Fast Anderthalb Stunden neu aufgelegter, britischer Progressive bis Psychedelic Rock – schlappe 40 Jahre jung, das heißt direkt aus den 1970ger Jahren. Wenn das nicht authentische Musik ist weiß ich auch nicht mehr.

Inhaltlich merkt man das allerdings auch direkt sofort. Ich denke wenn man einen Vergleich mit bekannteren Bands anstellen sollte würde ich ein Püree aus „Relics“ von PINK FLOYD mit JIMI HENDRIX vorschlagen, teilweise mit etwas Rock Marke JIMI PAGE garniert. So finden sich auf der Scheibe neben wirklich sehr psychedelische Dinger (dessen Entstehungsprozess man damals vermutlich durch dichten Rauch beobachten durfte), beispielsweise Titelgeber „Black Jewel Of The Forest“, ein relativ leider Gesang mit verhaltenen Percussions und einer Panflöte (die übrigens mehr als einen Auftritt auf der CD hat) die durch die Gegend fiedelt, am Ende mit Bass und einer via Wah-Wah-Pedal beholfenen Gitarre ausklingt.

Teilweise kommt aber auch erwähnter Vergleich mit HENDRIX zum tragen; so sind Songs wie „Treadmill“ oder „Confusion“ vollwertige Rock-Nummern, nur das sie eben mit diesem gewissen Etwas am Gitarrensound garniert sind. Dazwischen finden sich noch einige quasi-Balladen („Monday Arrives“ oder „Growing Bald“) die auch eher zum Verweilen im Sessel oder Sitzsack einladen. Manchmal wird aber auch beides zusammen geworfen und gut geschüttelt („Green Eyed End“); natürlich inklusive eines richtig klassischen Rock-Solos. Zur Platte selber gibt es übrigens noch einige Bonus-Tracks und ein traumhaftes, ausführliches Booklet.

Aber: Wer bei einer Neuauflage bzw. einem Remastering denkt, die Soundqualität wäre nun auf dem Niveau eines modernen Studios, der irrt. Die Qualität ist keineswegs überragend (und man muss mir an dieser Stelle einfach mal glauben das ich die Möglichkeiten habe das zu beurteilen), dafür macht dieses leicht kratzige-Soundbild aber alles andere als einen störenden Eindruck. Denn: Das Zeug ist alt. Vermutlich war das was man bisher finden konnte eine schlecht gelagerte LP auf dem Flohmarkt – von daher ist das eigentlich weniger ein Kritikpunkt als ein Hinweis. Und ganz ehrlich: Dafür ist die Musik die auf der CD ist einfach nur heiß. Und wer will schon 70ger-Jahre Rock ohne etwas Ranz? Daher: Tipp von mir – steht und klingt einfach gut, auch neben den alten Musik-Göttern ihrer Zeit!

Jewels Of The Forest (Re-Release)


Cover - Jewels Of The Forest (Re-Release) Band:

Steel Mill


Genre: Progressive
Tracks: 17
Länge: 77:36 (CD)
Label: Plastic Head
Vertrieb: Soulfood Music