Review:

Sulphurous Temple

(Sortilegia)

TIPP

Es war am 02. Mai 2015, als sich am zweiten Tag des leider in dieser Form nicht mehr existenten Acherontic Arts-Festivals die mit allerlei okkultem Equipment ausstaffierte Bühne verdunkelte und ein schlichtes Duo das Publikum mit sägendem, epischem Black Metal in einer gewaltigen Wolke aus Weihrauch in kollektive Ekstase versetzte: Gitarristin/Sängerin Koldovstvo, die im Licht stets nur Bruchteile von Sekunden zu sehen war, Schlagzeuger Haereticus gar nicht. SORTILEGIA aus Toronto hatten zu diesem Zeitpunkt gerade ihr saustarkes Debütalbum "Arcane Death Ritual" veröffentlicht und zelebrierten jene Songs live noch viel intensiver als auf Konserve. Nun legt das Ehepaar (!) den Nachfolger "Sulphurous Temple" vor, der das hohe Niveau des Vorgängers locker hält und abermals mit flott dargebotenen, sehr atmosphärischen, teils überlangen Stücken überzeugt, die zwar einzeln funktionieren, aber idealerweise am Stück genossen werden. Speziell die verstörenden Schreie von Madame Anastasia (so ihr richtiger Name) gehen durch Mark und Bein; hört Euch nur mal das Finale des achtminütigen "Ecstasies Of The Sabbath" an, und Ihr wisst, was ich meine. Wer auf ursprünglichen, "reinen" Black Metal der Marke BURZUM, MARE oder KATHARSIS abfährt, kommt momentan an SORTILEGIA und einem Hammeralbum wie "Sulphurous Temple" nicht vorbei.

Sulphurous Temple


Cover - Sulphurous Temple Band:

Sortilegia


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 40:11 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood