Review:

Confessions

(Sonic Syndicate)

Hoppla, was ist denn da passiert? Allem Anschein nach haben SONIC SYNDICATE nach der Trennung von Nuclear Blast nicht nur das Label, sondern auch die Musikrichtung gewechselt. War man vorher eindeutig im Metal-Bereich angesiedelt, ist davon auf „Confessions“ kaum noch etwas zu spüren, hier geht es deutlich poppiger zur Sache, die melodiösen Aspekte wurden in den Vordergrund gerückt, Gitarren und Schlagzeug zurückgeschraubt. So manch einen wird dieser Wechsel vielleicht an die Entwicklung von Linkin Park erinnern - mit Metal hat das insgesamt herzlich wenig am Hut und so ist der Ärger mit einem Teil der altgedienten Fanbase zwangsläufig vorprogrammiert. Es dominieren vergleichsweise ruhige, um nicht zu sagen radiotaugliche Songs, die von der Härte her maximal im durchschnittlichen Rockbereich angesiedelt, dabei aber auch durchaus elektronisch angehaucht sind. Der Opener „Confessions“ gibt die Richtung vor: in der Strophe mit elektronischen Spielereien versehen, in Bridge und Refrain sind die härteren Elemente noch spürbar, aber so sehr in den Hintergrund gemischt, dass kein echtes Hardrock- oder gar Metalfeeling aufkommt – eine Beschreibung, die den größeren Teil des Albums charakterisiert. Eingängig sind die meistens Songs dennoch und auch atmosphärisch hat sich die Band nicht lumpen lassen, wenn man also versucht, SONIC SYNDICATE nicht mit ihren vorherigen Werken zu vergleichen, sondern ohne jegliches Wissen um ihre musikalische Vergangenheit an die Sache herangeht, hat „Confessions“ durchaus etwas zu bieten. „Crystalize“ bietet getragene Rockklänge, mit „Closure“ ist eine Akustikballade an Start, bei „I Like It Rough“ dürfen sogar die Gitarren mal wieder ein bisschen mehr Gas geben. Fazit: „Confessions“ ist als kompletter Neustart zu werten und als solcher betrachtet ein nettes Alternative-Album, ein bisschen mehr Biss an der einen oder anderen Stelle wäre aber dennoch wünschenswert gewesen.

Confessions


Cover - Confessions Band:

Sonic Syndicate


Genre: Alternative
Tracks: 12
Länge: 43:47 (CD)
Label: Despotz Records
Vertrieb: Cargo Records