Review:

Nowhere Land

(Slamer)

Seit über 30 Jahren ist der britische Multiinstrumentalist und Produzent Mike Slamer nun schon im Geschäft und hat mit seinen Bands CITY BOY, STREETS und STEELHOUSE LANE über ein Dutzend Alben auf dem Gewissen. Seine neueste Band nennt sich schlicht SLAMER, bei der er als Komponist, Gitarrist, Bassist, Keyboarder und Produzent tätig ist. Die anderen vier Musiker steuern, bis auf Drummer Chet Wynd, "nur" Gesang bei, wobei alle Musiker mindestens Background-Vocals zum Besten geben. Dabei macht besonders der sehr melodisch agierende Leadsänger Terry Brock keine schlechte Figur und ist am Ende bei vielen Stücken die letzte Hoffnung, dass diese nicht völlig in die Entbehrlichkeit abdriften. AOR läuft ja sowieso nicht selten Gefahr, als das "Schlagergenre" des Rock durchzugehen, und auch SLAMER fahren viele ihrer Stücke gegen die Schmalzwand. Startet "Nowhere Land" noch knackig-bombastisch mit dem Titelsong, so läuft bereits beim zweiten Stück "Strength To Carry On" fast die Suppe aus der Anlage. Ein Umstand, der sich bis zum Ende des Albums kaum ändert und außerdem dafür sorgt, dass alles schön vorhersehbar und kalkulierbar bleibt. Kleine Lichtblicke bieten noch das überlange "Come To Me", das schön melancholische "Beyond The Pale" und der abschließende Rocker "Superstar", die zwar auch nicht gerade jubeln lassen, das allgemeine Hansi-Hinterseer-Niveau aber etwas erträglicher machen. Sollte es tatsächlich noch Rockfans geben, die Textzeilen der Marke "All is said and done, our hearts beat as one" wie das tägliche Brot benötigen, so können sie sich "Nowhere Land" ruhig zulegen, alle anderen können diese akustische "Schwarzwaldklinik" aber ganz gewissenhaft umschiffen!

Nowhere Land


Cover - Nowhere Land Band:

Slamer


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 62:15 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood