Review:

No Daylights Nor Heeltaps

(Skyclad)

SKYCLAD ohne Martin? Wenn ich an die sagenumwobenen Wacken-Auftritte denke: Geht gar nicht! Das ist wie Bier ohne Schaum. Doch, genau das geht im britannischen Königreich! Nur ist die Band jetzt anders. Noch "anderser" als ehedem. Auf der neuen Scheibe haben die Engländer zehn ältere Songs neu aufgenommen und geben ihrem neuen Sänger Kevin Ridley so die Möglichkeit, sich angemessen vorzustellen. In der Tat, die Bezeichnung "Sänger" verdient er wohl wesentlich mehr als sein Vorgänger. Er stellt sich überzeugend in den Dienst der Musik, kein Temipwechsel, auf den er nicht fast schon virtuos reagiert. Kurzum: Er kann’s einfach. Und Georgina spielt dazu die Geige schwungvoll wie eh und je. Nur: Das liebenswerte Charisma, von dem SKYCLAD mit Herrn Walkyier lebten, das ist verlustig gegangen. Oder vielleicht besser: Es hat sich völlig verändert. Die Songs klingen, obwohl auch tüchtig Gitarren benutzt werden ("Penny Dreadful", Spinning Jenny") irgendwie viel, viel polierter. Glatter. Oder, um es positiv auszudrücken: Die Scheibe ist richtig schön geworden, auch wenn man schon Folk mögen oder zumindest akzeptieren muss. Auf der Bonus-CD gibt’s fünf Stücke, die vorführen, wie SKYCLAD im Pub klingen könnten. Auch nett. Eigentlich eine prima Scheibe, aber mir fehlt der Martin, ne! Trotzdem: Gebt dem tapferen Rest eine Chance, sie haben es verdient. Darauf ein Bier, denn es gibt jetzt sogar SKYCLAD-Gerstenkaltschale, gebraut in Newcastle! Schaut mal auf die Website der Briten...

No Daylights Nor Heeltaps


Cover - No Daylights Nor Heeltaps Band:

Skyclad


Genre: Folk
Tracks: 15
Länge: 58:32 (CD)
Label: Demolition Records
Vertrieb: Bellaphon