Review:

Tequila Suicide

(Sinner)

Ich gestehe: Ich bin SINNER Fan und kann allen Phasen der schwäbischen Hard Rocker etwas abgewinnen, egal ob sie jetzt soften AOR spielen oder die Power Metal Kelle auspacken. Beides gab es in den letzten Jahren eher nicht zu hören und da macht auch „Tequila Suicide“ keine Ausnahme. Mit den letzten Alben scheinen Herr Sinner und seine Mannen beim finalen SINNER Sound angekommen zu sein und der heißt: kerniger Hard Rock mit THIN LIZZY Kante und ohne Anbiederung an aktuelle Sounds. SINNER sind gestandene Musiker, die sich niemandem mehr beweisen müssen und einfach frei von der Leber weg (wie groß diese auch immer sein mag) entspannt rocken können.

„Tequila Suicide“ führt im Endeffekt den Weg von „One Bullet Left“ konsequent fort. Die Veränderungen finden im Detail statt. So gibt es noch weniger Metal und noch mehr Hard Rock, was aber SINNER gerade in der Abgrenzung zu Mat Sinner’s zweiter Band PRIMAL FEAR noch mehr eigene Kontur und damit Daseinsberechtigung verleiht.

Das Anfangsriff von „Road To Hell“ klingt zwar ziemlich nach „Strange Wings“ von SAVATAGE, da der Song aber danach eine gänzlich andere Wendung nimmt, tippe ich einfach mal auf Gevatter Zufall. Auch wenn beide Bands in den 90ern zusammen auf Tour waren.

Meine Faves sind das melodische „Dragons“, was auch aus „Touch Of Sin“ Tagen stammen könnte, die Gary Moore-Verneigung „Battle Hill“ sowie die unheimlich schöne und erwachsene Ballade „Sinner Blues“. Da auch der Rest nicht wirklich abfällt, kann man SINNER attestieren eine weitere starke Scheibe ihrem 17-Alben langen Backkatalog hinzugefügt zu haben. D’Schwoba kennat halt älles außer Hochdeitsch.

 

Die Erstauflage im Digi-Pak hält zu dem noch drei Bonus Tracks bereit, die mir noch nicht vorlagen.

Tequila Suicide


Cover - Tequila Suicide Band:

Sinner


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 39:19 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood