Review:

Live And Orange

(Silent Agony)

Sturm, das ist das erste, was mir einfällt, wenn ich an die Heimat der Österreicher von SILENT AGONY denke. Sturm Graz, ein Fußballklub der ersten Liga des Alpenstaates, hat nämlich schwarze Trikots. Um im Fußballbild zu bleiben: Die stillen Todeskämpfer hingegen tragen zwar lieber orange, sind deswegen noch lange keine Holländer. Zum System der Schluchten-Kicker: Sie gehen offensiv zu Werke, legen dabei sehr viel Wert auf gute Raumaufteilung und moderne Spielführung: Fette Rhythmusabteilung, abwechslungsreiche Melodielinien, tatsächlich zwischen irgendwo zwischen Tradition und Moderne. Anfangs (beim Opener "Demon") dachte ich ja noch: Oh nein, Nu-Metal mit Hardcore-Rap-Einschlag. Aber nein, ist wirklich ganz in Ordnung. Beispiele: "Senseless Hate" brilliert mit einem coolen Metal-Refrain, "Daydreaming" besticht mit Varianz in Tempo und Gesang, der zwischen Aggro und flüsternd schwankt und "Schlitza" wird mit einer charmanten österreichischen Schmäh-Ansage eröffnet und erinnert dann bisweilen an Biohazard. Nicht zu vergessen, "Geily Kylie", das als kleine Hommage an die süße kleine Australierin daher kommt. Kleine Abstriche gibt’s beim Gesang, der manchmal ein wenig bemüht klingt. Ach ja, der Sound: Bei "Live And Orange" handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Mitschnitt eines Konzert im heimischen Graz. Zwar klingt die Scheibe alles andere als Explosiv (so der Name des Klubs), aber für einen Underdog ist die Qualität ganz ordentlich. Nur das merkwürdige Schnarren wie bei "Schlitza" kann ich nicht recht einordnen. Wenn sie jetzt das Orange weglassen, dürfen sie vielleicht auch mal bei einer Weltmeisterschaft mitmischen …

Live And Orange


Cover - Live And Orange Band:

Silent Agony


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 35:14 (CD)
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